Wien - SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer kritisierte am Dienstag die Äußerungen von Arbeitsminister Martin Bartenstein zur sozialen Treffsicherheit. "Wenn Wirtschaftsminister Bartenstein davon spricht, das soziale Netz 'elastischer' zu machen, werde ich das Gefühl nicht los, dass diejenigen, die Unterstützung brauchen, zu Almosenempfängern werden sollen", erklärte Prammer. Auf der einen Seite Kürzungen zu planen, um andererseits, wie beim Karenzgeld geplant, "querbeet" zu verteilen, könne nur zu diesem Effekt führen, so Prammer. Sie forderte die Beibehaltung des Karenzgeldes als Versicherungsleistung sowie frauenfördernde Maßnahmen, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und das Recht auf Teilzeitarbeit bis zum Schuleintritt des Kindes. Noch immer seien es in erster Linie Frauen, die armutsgefährdet sind. "Hier müssen Maßnahmen gesetzt werden. Sowohl was die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrifft als auch gezielte betriebliche Frauenförderung", forderte Prammer. Aber gerade im Bereich der Frauenförderung seien "erschreckende Rückschritte" gemacht worden. So würde mit dem von ÖVP und FPÖ geplanten Objektivierungsgesetz das Gleichbehandlungsgesetz des Bundes de facto außer Kraft gesetzt. (APA)