Chicago - Altersbedingt nachlassende Schlafqualität ist bei Männern möglicherweise Ursache für eine verringerte Hormonproduktion. Mit 45 Jahren hätten Männer nicht nur die Fähigkeit zum Tiefschlaf verloren, sondern produzierten so gut wie keine Wachstumshormone mehr, schrieb das "Journal of the American Medical Association" in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf eine Studie der Universität Chicago. Als Konsequenz schlugen die Wissenschafter vor, analog zur Menopausen-Therapie bei Frauen auch Männer bereits in mittleren Jahren mit Hormonen zu behandeln. Wachstumshormone werden während der Tiefschlafphasen produziert. Fehlen sie, sind Fettleibigkeit und Verlust von Muskelmasse die Folge. Die Forscher hatten von 1985 bis zum Vorjahr 149 Männer zwischen 16 und 83 Jahren untersucht. Die Schlafqualität lasse in zwei Phasen nach, wobei die erste bei Männern bereits im Alter von 25 Jahren einsetze, hieß es in der Studie weiter. Bis zum Alter von 35 Jahren reduziere sich nicht nur der Anteil der Tiefschlafphasen von 20 auf unter fünf Prozent, sondern sinke gleichzeitig die Produktion des Wachstumshormons um 75 Prozent. In der zweiten Phase ab 50 Jahren verkürze sich die Schlafzeit um durchschnittlich 27 Minuten pro Jahrzehnt. (APA)