: Letztes Morak-Amtsjahr mit 3,9 Prozent Plus Zuwachs kam dem Bereich Musik und darstellende Kunst zu Gute - Ausstellung "Sculptural Architecture in Austria" in China erhielt mehr Förderungen als Musikverein oder Klangforum

Wien - Der Kunstbericht 2006, den Kulturministerin Claudia Schmied am 11. Juli im Ministerrat präsentierte, ist nunmehr über die Parlaments-Homepage abrufbar. Demnach betrugen die Kunstförderungen des Bundes im letzten vollen Amtsjahr unter Kunststaatssekretär Franz Morak 87,84 Mio. Euro, im Vergleich zu den 84,51 Mio. Euro des Jahres 2005 eine Steigerung um 3,33 Mio. oder 3,9 Prozent. Der Zuwachs kam zur Gänze dem Bereich Musik und darstellende Kunst zu Gute.

"Eine Kommentierung der vorliegenden Zahlen nehme ich in diesem Bericht nicht vor, da sie nicht meine Arbeit darstellen", betont Schmied in ihrem Vorwort unter Verweis darauf, dass sie erst seit 1. März 2007 für die Kunstsektion verantwortlich sei. Der Bericht stelle "meine Ausgangssituation und Arbeitsgrundlage im Bereich Kunst dar", ihre Handschrift werde erst im Kunstbericht 2007 erkennbar sein. "In den ersten Monaten meiner Amtszeit habe ich einen guten Eindruck von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsektion gewonnen und habe Vertrauen in ihre Arbeit", schreibt Schmied, "Vor dem Hintergrund knapper Budgetmittel muss es unser Ziel sein, Effektivität und Transparenz zu steigern."

Zahlen und Fakten

Nach der LIKUS-Systematik (Länderinitiative Kulturstatistik) ist der Bereich Festspiele und Großveranstaltungen mit einem Plus von 46,3 Prozent (von 13,18 Mio. auf 19,28 Mio. Euro) der Hauptgewinner bei den Veränderungen der Kunstbudgets von 2005 auf 2006. Die Liste der am meisten geförderten Einzelinstitutionen (kumulierte Zahlungen) wird von denselben Namen der vergangenen Jahre angeführt: Das die Filmförderung abwickelnde Österreichische Filminstitut (ÖFI) erhielt 10,4 Mio. Euro (2005: 10,32 Mio., 2004: 9,23 Mio.), die Bregenzer Festspiele bekamen 8,89 Mio. Euro (davon 6,7 Mio. Investitionsförderungen; 2005 insgesamt: 9,20 Mio., 2004: 3,93 Mio.), das Theater in der Josefstadt 8,5 Mio. Euro (davon 2,8 Mio. Investitionsförderungen; 2005: 6,07 Mio., 2004: 5,52 Mio.), die Salzburger Festspiele 6,31 Mio. Euro (2005: 5,21 Mio., 2004: 4,95 Mio.), das Volkstheater Wien 4,58 Mio. Euro (2005: 4,65 Mio., 2004: 4,58 Mio.) und die Wiener Philharmoniker 2,21 Mio. Euro (2004 und 2005 jeweils 2,18 Mio. Euro).

Erstaunliches Detail: Die Durchführung der Ausstellung "Sculptural Architecture in Austria" in Peking und Guangzhou wurde vom Bund mit 526.800 Euro fast ebenso hoch gefördert wie der gesamte "steirische herbst" (566.870 Euro) sowie höher als das Klangforum Wien (500.000 Euro) und der Musikverein (475.000 Euro).(APA)