Innen im Ei: die hauseigene Thermalquelle.

Foto: Larimar Hotel

Die Golfschaukel Lafnitztal trägt aktuell den Titel des besten Golfclubs Österreichs.

Foto: Larimar Hotel
"Schief! Na und?", hört man eigentlich nur in den seltensten Fällen von einem Golf-Pro, der dem kleinen weißen Ball eines Anfängers zum Jungfernflug verhelfen will. Die Lässigkeit aus Liverpool hat Simon Tarr einfach ins Lafnitztal mitgenommen. Und gut konserviert, auch wenn er nun schon viele Jahre um und für seinen 45-Loch-Golfplatz im burgenländischen Stegersbach lebt. Locker bleibt man auch dann noch als Schüler, wenn der gar nicht so gestrenge Lehrer der lokalen Akademie der schwingenden Künste mit nur einigen wenigen Anweisungen ein Knie dahin und einen Ellbogen dorthin dirigiert und der Ball dann tatsächlich recht schnell ernst zu nehmende Flugversuche unternimmt. Keine Selbstverständlichkeit, haben die meisten Rasennovizen bei all den Verrenkungen meist zu schnell das Gefühl, eher beim Osteopathen als beim Ausgleichssport gelandet zu sein.

Dass die Golfschaukel Lafnitztal aktuell den Titel des besten Golfclubs Österreichs trägt, kommt also nicht ganz von ungefähr. Bewertet wird eine Gesamtleistung, die sich aus dem Service am Spieler ergibt und somit auch den individuell wahrgenommenen Erfolg berücksichtigt. Bei der Auswahl der schönsten Plätze (also nicht Clubs) wird das größte Golfresort Österreichs immerhin noch unter den besten zehn genannt.

Jene, die den Sport bereits ausüben, werden darüber erstaunt sein, dass auf diesen insgesamt drei Plätzen von den Mitgliedern keine Einschreibgebühr verlangt wird. Das ist ebenso unüblich wie eine sehr niedrig angesetzte Jahresgebühr, die sich danach richtet, wie viele Plätze (beispielsweise nur den Neun-Loch-Platz) man überhaupt bespielen will. Für den Anfänger wiederum reizvoll ist der Umstand, dass es zusätzlich noch einen speziellen Fünf-Loch-Platz gibt, der schon dann bespielt werden darf, wenn man die Platzreife noch gar nicht erlangt hat.

Golfergeborgenheit

Der Golfer Johann Haberl dürfte sich mit dem Anfang Juni eröffneten Hotel Larimar also gleich zwei Wünsche erfüllt haben. Sein ellipsenförmiges Haus liegt nur einen gelungen Abschlag vom Golfplatz entfernt. Und dann ist da eben die Gestalt selbst - der Grundriss erinnert ein wenig an ein halbiertes Ei -, die sinnbildlich Haberls anderen Wunsch verkörpert: einen Platz der Geborgenheit nach allen Regeln energetischer und wohl auch einiger esoterischer Regeln zu schaffen.

Haberl, der 21 Jahre lang mit der Geschäftsführung der Therme Bad Waltersdorf betraut war, führt dieses "Bio-Ei" - für den Rohbau wurden weit gehend ökologisch unbedenkliche Materialien verwendet - zusammen mit seiner Tochter Marion als echten Familienbetrieb. Dass es auf dem Hügel über Stegersbach, wo in unmittelbarer Nachbarschaft das noch recht junge und sehr erfolgreiche Balance Resort steht, zu eng werden könnte, fürchtet er nicht. "Wir sind ein solides Vier-Sterne-Haus für Menschen, die mediterranes Flair schätzen", stellt Haberl dem offensichtlicheren Design-Konzept des Balance Resorts entgegen, das erst letzte Woche mit dem fünften Stern bedacht wurde.

Offensichtlichkeit ist es denn auch nicht immer, die sich dem Gast in Bezug auf dieses "energetische Design" sofort erschließt. Die farbliche Akzentuierung der Zimmer, die nach den vier Elementen ausgerichtet sein sollen, ist nur marginal. Die "Grüne Haube" für biologisch hochwertige Lebensmittel, die dem Haus gleich zur Eröffnung verliehen wurde, wird man noch besser schmecken, wenn die Speisen im Regelbetrieb dann auch knackfrisch serviert werden. Gemächlichkeit müsse der Gast erst wieder lernen, so Haberl, und die "Energie, die von diesem Platz ausgeht, spürt man einfach, oder eben nicht!"

Spürbar sind die Erfolgserlebnisse, die dem Gast im höchst professionellen Medical-Wellness-Bereich zuteil werden. Die Lebensstilberatung, die man dort - um Erfolge zu erzielen - längerfristig in Anspruch nehmen muss, setzt das ganzheitliche Gesundheitskonzept des Hauses am offensichtlichsten um. (Sascha Aumüller/Der Standard/Printausgabe/28./29.7.2007)