Screenshot: derStandard.at
Ein Bericht der Website CNET macht nun auf einen schwedischen Verfechter von Raubkopien namens Rickard Falkvinge aufmerksam. Der politisch-aktive Gegner von Copyrights gründete eine eigene Partei und erhielt in Schweden sogar mehr als 35.000 Wählerstimmen.

Almosen für Copyright-Gegner

Falkvinge gerät nun erneut ins Licht der Öffentlichkeit weil er momentan Geld für seinen Wahlkampf 2009 und 2010 sammelt. Er möchte zusammen mit seinen Anhängern erreichen US-amerikanische Copyright-Gesetze auszubremsen. Unterstützung erhält er dabei auch von einer politischen Partei im US-Bundesstaat Utah die sich selbst "Pirate Party" nennt.

"Zuerst Schweden, dann Europa und der Rest der Welt."

Das Ziel sei es, so Falkvinge, die Gesetze in Bezug auf intellektuelles Eigentum zu verändern. "Zuerst Schweden, dann Europa und der Rest der Welt." Damit möchte man jene Schweden ansprechen die illegal herunterladen und der Gesellschaft vermitteln, dass man damit lediglich Kulturgut teile und kein Verbrechen begehe. Wie wichtig der Raubkopieren ihr Anliegen ist bewiesen etwa auch Demonstrationen in Stockholm und Göteborg, als plötzlich Server der Pirate Bay von der Polizei abgeschaltet wurden und die Website für einige Tage verschwunden war. "Blogger und Aktivisten stehen für The Pirate Bay auf und verteidigen sie gegen eine Existenzgefährdung.", schrieb Oscar Swartz, ein schwedischer Blogger.

Einzug ins Parlament verfehlt

All diese Geschehnisse trugen sich letzten September zu als man kurz vor der Wahl stand. Die Mitgliedschaft der Pirate Party stieg dabei auf 10.000 Mitglieder an, man war sich sogar sicher, dass man 225.000 Stimmen erhalten würde und durch diese vier Prozent den Einzug ins Parlament schaffen würde. Letztendlich waren es dann aber doch nur 35.000 Stimmen, also rund 0,6 Prozent. Ein Mitglied der führenden schwedischen Partei sagte zu Falkvinges Gruppe: "Ich hoffe sie bekommen bei der nächsten Wahl keine Stimmen mehr."

Anhänger verabschieden sich von Partei

Wer die Aktivisten etwa vor einiger Zeit noch als Gefahr einschätzte darf sich nun entspannt zurücklegen, denn allem Anschein nach scheint die Bewegung stark zurückzugehen. Statt 9.600 Mitgliedern halten nun nur noch rund 5.700 aktiv zu der Partei. Kritiker wie etwa Patrick Ross, Sprecher der Copyright Alliance, meinen, dass die Partei nichts erreicht habe, nur Aufmerksamkeit. In den USA werden sie von den Urheberrechtsschützern sogar verspottet.

Falkvinge gibt sich nicht geschlagen

Doch dem Ex-Microsoft-Mitarbeiter Falkvinge ist es mit seinem Anliegen wirklich nach wie vor ernst. Unter anderem fordert er, dass der Copyright-Schutz auf fünf Jahre reduziert würde, Patente sollten abgeschafft werden. (red)