Pois, der 1956 bei der Firma Egger als Mitarbeiter eingetreten war, hat das 1870 gegründete Unternehmen, das einst auch "Kaiserlicher und Königlicher Hoflieferant" war, stufenweise zwischen 1980 und 1990 zu 100 Prozent erworben. Nun gibt er rückwirkend mit 1. Jänner 70 Prozent an PEZ ab, 30 Prozent bleiben in der Familie. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der 68-jährige Pois will sich bis Ende des Jahres aus dem operativen Geschäft zurückziehen, jedoch bei der Produktentwicklung weiterhin zur Verfügung stehen. Sein Sohn Markus, der bisherige Egger-Vertriebsleiter, wechselt zu PEZ.
Standortgarantie
PEZ gab für das Egger-Werk in Wien-Liesing eine Standortgarantie ab. Auch die Mitarbeiter, die Marke Egger und die Produkte sollen erhalten bleiben. Denn das Werk war erst 2004 eingerichtet worden und gilt als "Musterbetrieb" seiner Branche. Aber mit nur drei Mitarbeitern im Außerdienst mangle es am Potenzial für die Markterschließung, nannte Pois als einen der Gründe für die "Österreichische Zuckerlhochzeit".
Seine Firma setzte 2006 mit rund 50 Mitarbeitern 5,9 Mio. Euro um, nach 5,6 Mio, im Jahr davor. Die Exportquote beträgt nur zehn Prozent. Zu den Produkten zählen neben dem Sportgummi unter anderem auch die Hustenbonbons "Hustinetten", Kräuterbonbons, "Rachenputzer" Wirkungsgummiwaren, die in Drogerien und Apotheken verkauft werden, sowie neuerdings die "Biene Maja"-Biowirkungsbonbons für Kinder.
Neue Produktbereiche
Die PEZ International AG will mit Egger in die für sie neue Produktionsbereiche Gummi-, Kräuter-, Husten- und Biozuckerl vorstoßen. Sie bietet einen eigenen Vertrieb in den USA und Distributionspartner in 90 Ländern. 2006 setzte das Unternehmen mit 810 Mitarbeitern und Produktionsstandorten in Österreich, den USA und Ungarn 74,5 Mio. Euro um, nach 65,9 im Jahr davor. Das EBITDA betrug 4,8 Mio. Euro. Für heuer gilt - noch ohne Egger - als Ziel für den Umsatz 77,2 Mio. und für das EBITDA 5,5 Mio. Euro.