Wien - Der umstrittene Frontmann der deutschen Band Rammstein, Till Lindemann (60), sieht sich laut Berichten der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) und des Norddeutschen Rundfunks (NDR) mit Anschuldigungen von Frauen zu möglichen sexuellen Übergriffen konfrontiert. Die Band wies auf Twitter Vorwürfe rund um ein Konzert in Vilnius vor wenigen Tagen zurück. Auch im Zuge eines Wien-Gigs könnte es laut SZ und einem "Zeit im Bild"-Bericht zu fragwürdigen Vorkommnissen gekommen sein.

In der ORF-"Zeit im Bild" am Freitagabend kam eine Mitarbeiterin des VIP-Bereichs eines Rammstein-Konzertes anonym zu Wort. Sie berichtet über Räume im VIP-Bereich, die für "private Aktivitäten" genutzt wurden und "im Nachhinein gereinigt" werden mussten: "Ich habe Mädels gesehen, wie sie den VIP-Bereich verlassen haben. Und habe deshalb schon jahrelang ein schlechtes Gewissen", hieß es in dem ORF-Bericht. Der Veranstalter der aktuellen Rammstein-Tournee, die die Band am 26. und 27. Juli auch ins Wiener Ernst-Happel-Stadion führen soll, äußerte sich gegenüber der ZIB zu Vorwürfen nicht: "Man habe keinen Einblick in die Causa."

ZIB 1: Schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann
Die Missbrauchsvorwürfe gegen den Frontmann der deutschen Band Rammstein, Till Lindemann, weiten sich aus. Nachdem bereits eine irische Frau berichtet hatte, am Rande eines Rammstein-Konzertes unter Drogen gesetzt worden zu sein ? die Band dementierte ?, berichteten Medien am Freitag, wie Frauen rekrutiert worden sein sollen, um mit Lindemann Sex zu haben. Wegen eines anderen Falls zog ein Verlag bereits Konsequenzen.
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Diese hatte die irische Besucherin eines Rammstein-Gigs am 22. Mai in Vilnius in den vergangenen Tagen ins Rollen gebracht. Sie sei für ein Treffen mit Lindemann gezielt ausgewählt worden. "Der Sänger habe ihr Alkohol angeboten und sei davon ausgegangen, dass sie in einer Konzertpause Sex mit ihm haben wolle. Nach eigenen Angaben lehnte Shelby L. ab, woraufhin der Sänger aggressiv geworden sei. Dann habe ihre Erinnerung immer wieder ausgesetzt", heißt es in dem SZ-Bericht, in dessen Verlauf mehrere Frauen anonym ähnliche Erinnerungen zu Protokoll geben.

In einem Instagram-Post am Samstag brach die Band eine Lanze für die Frauen, die die Beschuldigungen erhoben haben. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge", hieß es in dem Statement. "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden." Die Vorwürfe hätten die Band sehr getroffen und man nehme sie ernst.

Till Lindemann vor dem Konzert in Vilnius
Till Lindemann vor dem Konzert in Vilnius
IMAGO/Scanpix

In der "Süddeutschen Zeitung" ist auch von Vorkommnissen rund um ein Wien-Konzert im Jahr 2019 die Rede. Eine junge Frau spricht darin von möglichen Grenzüberschreitungen seitens Lindemann in einem Hotelzimmer. (red, APA, 3.56.2023)