Windräder vor blauem Himmel
Laut dem Verbund hätten die Windräder in Gaal Strom für 30.000 Haushalte erzeugen sollen.
IMAGO/Manngold

Gaal – Ein in der obersteirischen Gemeinde Gaal geplanter Windpark ist am Widerstand der einheimischen Bevölkerung vorerst gescheitert. Eine vom Bürgermeister der Gemeinde, Friedrich Fledl (ÖVP), initiierte Befragung der Einwohner ergab am Sonntag eine eindeutige Ablehnung. 71,85 Prozent der gültigen Stimmen entfielen auf "Nein", während sich 28,15 Prozent für die Errichtung von acht Windkraftwerken auf der Brandkuppe aussprach.

Die Wahlbeteiligung betrug 77,24 Prozent. Von 852 abgegebenen Stimmen waren drei ungültig. Das Ergebnis wurde der APA von Bürgermeister Fledl telefonisch mitgeteilt. Fledl sprach von einem "klaren Ergebnis", sowohl von der Stimmenverteilung her als auch durch die hohe Beteiligung an der Befragung. Der Gemeinderat werde sich in seiner Entscheidung wie angekündigt an das Ergebnis halten und die Änderung des Flächenwidmungsplanes, die für die Genehmigung des Bauvorhabens erforderlich gewesen wäre, nicht vornehmen.

Strompreisrabatt von 50 Prozent

Laut Betreiber des geplanten Windparks, dem Verbund, hätten die acht Windräder Strom für 30.000 Haushalte erzeugen sollen. Im Vorfeld hatte das Unternehmen den Einheimischen in der Anrainergemeinde Gaal einen dauerhaften Strompreisrabatt in der Höhe von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Gegen das Projekt hatte sich eine Bürgerinitiative stark gemacht.

In einer Reaktion auf das Ergebnis der Volksbefragung in Gaal kritisierte die Klubobfrau der steirischen Grünen, Sandra Krautwaschl, noch am Sonntag in einer Aussendung die "halbherzige Energiepolitik" der steirischen Landesregierung. Man habe die Menschen in Gaal "mit ihrer Entscheidung allein gelassen" und es verabsäumt, die Vorteile des Windparks zu kommunizieren. Die Landesregierung müsse die Kritiker von Projekten mit erneuerbaren Energien endlich "ins Boot holen". (APA, 11.6.2023)