Regenbogenparade am Ring mit Fahnen
Ein Statement von Toleranz, Offenheit, Freude und Selbstbewusstsein: Die Pride am Ring.
Christian Fischer

Die FPÖ protestiert dagegen, dass die Säulen des Parlaments als Zeichen der Solidarität mit der LGTBIQ-Szene in Regenbogenfarben erstrahlen und zeigt den Gesundheitsminister wegen einer Safer-Sex-Kampagne im Pride-Monat an. Katholische Fundamentalisten gehen gemeinsam mit Rechtsextremisten auf die Straße, um gegen die Rechte von gleichgeschlechtlich liebenden und lebenden Menschen zu demonstrieren. Und die Polizei vereitelt Anschlagspläne gegen die Regenbogenparade in Wien.

Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt immer noch Menschen, die ein Problem damit haben, dass Männer Männer und Frauen Frauen lieben und dass Menschen ihre Geschlechtsidentität anders gestalten als sie selbst. Das ist verwunderlich, das ist traurig und das ist auch gefährlich, wie man sieht. Es gibt Angriffe und Übergriffe gegen Menschen aus der LGTBIQ-Gemeinschaft. Es radikalisieren sich Menschen, die schließlich Anschlagspläne wälzen, die Mitmenschen verletzen und vielleicht sogar töten wollen. Das ist eine direkte Folge des Hasses, der Feindlichkeit und der Verbitterung, die manche vor sich hertragen, so wie es auch Vertreter der FPÖ demonstrativ tun. Aber nicht nur. Auch innerhalb der Szene wird die Auseinandersetzung um die Rechte von Trans-Personen, die ihre Geschlechtsidentität anders definieren als der Mainstream, mit einer Heftigkeit und Gehässigkeit geführt, die erschreckend sind.

Leute, lasst doch den anderen ihr Leben und ihre Liebe (und ihr Geschlecht), seid tolerant, seid solidarisch, seid wenigstens rücksichtsvoll, niemand bedroht euch. Es sind die anderen, die unsere Hilfe, unsere Sorgsamkeit, unser Verständnis, und ja, auch unsere Zuneigung und Zärtlichkeit brauchen. Heteros, ihr seid die Mehrheit: Traut euch, tolerant und offen zu sein. Ihr habt nichts zu verlieren, außer eure Vorurteile. (Michael Völker, 18.6.2023)