Musik, Der gute Ton, Sigur Rós
Sigur Rós sind wieder aktiv.
Tim Dunk

Dudu Tassa & Jonny Greenwood

Der von den britischen Trauerweiden Radiohead und als Filmkomponist bekannte Jonny Greenwood und der israelische Rockmusiker Dudu Tassa haben sich für ihre Kollaboration Jarak Qaribak diverse Gäste aus dem Nahen Osten wie Safae Essafi aus Dubai oder Karrar Alsaedi aus dem Irak eingeladen, ohne dabei die "westlichen" Einflüsse allzu stark zu betonen. Zudem mussten die Sängerinnen ein Lied aus einem jeweils anderen Herkunftsland als dem eigenen interpretieren. Herausgekommen ist eine frohgemute und manchmal melancholische und sommerliche Form des modernen "Arabic Rock".

דודו טסה | Dudu Tassa

Sigur Rós – Átta

Die isländischen Schwermelancholiker Sigur Rós um Sänger Jónsi baden auf ihrem achten Album Átta nach zehnjähriger Pause wieder einmal ohne jede Hemmschwelle im zu Herzen und Gemüte gehenden Wohlklang. Anschließend an Großtaten wie Àgaetis Byrjum von 1999 und Titel wie den Klassiker Svevn-g-englar geht es auf herausragenden Stücken wie Gold meist ohne Schlagzeug, dafür aber mit flächigen Keyboardakkorden und Orchesterbegleitung Richtung Ambient und gefällige und die Ohren am Rande des Kitschs umschmeichelnde Eduscho-Klassik. So schön!

Decisive Pink – Ticket to Fame

Elektronikproduzentin Kate NV und Avantpopmusikerin Angel Deradoorian haben für Ticket to Fame den Weg zurück in die niemals endenwollenden frühen 1980er-Jahre gewählt. Das ergibt dann eine mitunter etwas kindliche, allerdings stets streng unterkühlte Form von aseptischer wie immergrüner "Plastikmusik". Auf Titeln wie What Where oder Dopamin geht das Duo in die New-Wave-Disco und tanzt eckig. An Einflüssen hört man altehrwürdigen britischen Synthiepop ebenso heraus wie Talking Heads oder Kraftwerk. Der "Hit" heißt Ode to Boy. Nein, keine Coverversion von Yazoo.

firerecords

(Christian Schachinger, 20.6.2023)