E-Fuels, auch Electrofuels genannt, befinden sich noch in der Entwicklung.
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Es wird E-Fuels geben. Es gibt Bereiche, in denen eine verlässliche Energieversorgung nach derzeitigem Wissensstand anders nicht möglich ist, etwa in der Luftfahrt. Wenn Kostenwahrheit herrscht, werden E-Fuels aber immer teuer sein. Sie sind nämlich nur mit vielen chemischen Prozessschritten herstellbar. Das beschert ihnen einen schlechten Wirkungsgrad und folglich einen hohen Preis.

Schlechter Wirkungsgrad heißt auch hoher Landschaftsverbrauch. Wer mit E-Fuels Auto fährt, benötigt im Vergleich dazu, wenn der Strom direkt ins Auto geladen werden kann, ein Vielfaches an Windrädern. So etwas kann nicht als Ziel zur Klimarettung definiert werden.

Verzögerung der Energiewende

Auch als Übergangstechnologie sind E-Fuels nicht brauchbar, etwa zur Defossilisierung herkömmlicher Verbrennerautos. Denn in zehn Jahren, wenn E-Fuels frühestens in wirklich großen Mengen erzeugt werden können, gibt es die meisten der Autos von heute gar nicht mehr.

Für die Autoindustrie selbst ist der Verbrenner längst ein Auslaufmodell. Wer Sorge hat, dass er sein geliebtes Verbrennerauto nicht ewig betreiben können wird, kann trotzdem beruhigt werden. Bei der Herstellung von Kerosin-Ersatz fallen genügend andere Treibstoffkomponenten an, sodass selbst am letzten Tag des Erdölzeitalters genügend Treibstoff in Form von E-Fuels zur Verfügung stehen wird (zum Beispiel für den Porsche-911-Bestand).

E-Fuels wird es also geben, im Massen-Individualverkehr sind sie aber keine Lösung, sondern würden eher eine Verzögerung des notwendigen Transformationsprozesses in der Energieversorgung darstellen. (Rudolf Skarics, 3.7.2023)