Rotholz/EU-weit/Brüssel – Tirol wird ab 1. Juli 2023 als österreichweit erstes Bundesland in eine flächendeckende EU-Leader-Förderperiode gehen, die sich bis in das Jahr 2027 erstreckt. Mit 41,5 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln sollen ländlichen Bezirke etwa mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Projekten gestärkt werden. "Es geht um eine innovative Entwicklung dieses Raums und dieser Regionen", sagte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rotholz.

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP)
Auf dem Land sollen ähnliche Lebensbedingungen wie in der Stadt gelten, so Landeshauptmann Mattle (ÖVP).
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Dadurch, dass alle Bezirke mit Ausnahme des städtischen Bezirks Innsbruck-Stadt, nunmehr Teil dieser Leader-Region sind, komme es im Verbund nämlich zu einer "Vervielfachung von Initiativen", war sich der Landeshauptmann sicher. Das sei vor allem auch deswegen möglich, "weil jetzt Innsbruck-Land und Schwaz mit dabei sind", so der Landeshauptmann.

Wettbewerb mit Städten soll gestärkt werden

In der Leader-Periode werde jedenfalls auch "Vernetzung" groß geschrieben, konstatierte Mattle. "Das ist wichtig, damit wir auch Themen wie Klimaschutz und Klimawandelanpassung anpacken können", erklärte er. Zusätzlich könne man ländliche Bezirke und Regionen dazu bringen, sich im "Wettbewerb mit dem urbanen Raum" zu behaupten. "In dieser Sachen muss es darum gehen, dass es am Land ähnliche Lebensbedingungen wie in der Stadt gibt", so der Landeshauptmann.

Michael Brandl, Obmann Regionalmanagement Bezirk Schwaz und Bezirkshauptmann von Schwaz, strich weitere Vorteile der neuen, flächendeckenden Leader-Regionen heraus. "Damit gelingt uns eine Art Betriebssystem der regionalen Entwicklung zu schaffen", hielt er fest. Man habe außerdem als neu dazugekommener Bezirk eine "umfassende regionale Entwicklungsstrategie erarbeitet", brachte er auch "seinen" Bezirk zur Sprache. Ein Projekt "seines" Bezirkes werde etwa die "Verbesserung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs" im Fokus haben, nannte er ein konkretes Beispiel.

Leader (Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale) ist eine Verbindung von Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Es handelt sich dabei um eine Initiative der Europäischen Union zur Stärkung von Regionen und zur Bündelung der Kräfte und der Handelnden in den Regionen. Finanziert wird es aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond (ELER) als Teil der gemeinsamen Agrarpolitik. Insgesamt bestehen aktuell in ganz Österreich 83 Leader-Regionen. (APA, 29.6.2023)