Der Sommer tritt in seine heiße Phase, Zeit für Liebesg’schichten und Heiratssachen! Zum 27. Mal gehen ab kommendem Montag einsame Herzen auf Braut- und Bräutigamschau. Zeremonienmeisterin ist zum vierten Mal Nina Horowitz. Zum vierten Mal ist auch Kameramann Gustl Gschwantner dabei, der dieses Mal 27 Kandidatinnen und 27 Kandidaten ins rechte Bild rückt. Es geht schließlich um etwas.

"Liebesg´schichten und Heiratssachen", ORF-Kult im Sommer
ORF /

In insgesamt 256 Folgen zeigten sich seit 1997 1348 Menschen von ihrer besten Seite. 50 Paare gaben einander das Jawort, darunter auch fünf gleichgeschlechtliche Paare, die ihre Partnerschaft offiziell eintragen ließen. Bisher erblickten vier Liebesg’schichten und Heiratssachen-Babys das Licht der Welt.

Erfolgsbilanz

Nach dem Tod von Elizabeth T. Spira übernahm das Team rund um Horowitz das Konzept von Liebesg’schichten und Heiratssachen eins zu eins. Die einsamen Herzen präsentieren sich vor der Kamera und lassen sich bei typischen Beschäftigungen und Hobbys filmen. So war es immer, und so soll es bleiben.

Für den ORF ist die Sendung der Sommerhit schlechthin. Bis zu eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer versammelt Liebesg’schichten und Heiratssachen live vor den TV-Geräten.

Dazu kommen inzwischen relevante digitale Zugriffe. Laut Online-Bewegtbildmessung der AGTT erreichte die Staffel 2022 ein Gesamtnutzungsvolumen von 11,8 Millionen Minuten. Online schauten 26.400 Menschen im Schnitt die Folgen der jüngsten Staffel 2022 live und on demand.

Gustl Gschwantner, Kameramann bei
Gustl Gschwantner, Kameramann bei "Liebesg'schichten und Heiratssachen".
Privat

STANDARD: Nina Horowitz sagt über Sie: "Er hält mich seit 13 Jahren aus." Wie haben Sie das geschafft?

Gschwantner: Sie ist voller Energie und mit großem Humor gesegnet. Das ist leicht auszuhalten!

STANDARD: Jedenfalls scheint es gut zu funktionieren. Was macht die gute Zusammenarbeit aus?

Gschwantner: Sie weiß, wie ich ticke, und sorgt für mich. Für Notfälle hat sie, weil ich das so gern trinke, ein Erdbeer-Pago in der Tasche.

STANDARD: Es ist auch Ihre vierte Saison: Was hat sich in der Kameraarbeit seit Beginn verändert? Ein Routinejob?

Gschwantner: Wenn man es mit Menschen zu tun hat, ist kein Dreh wie der andere. Die einzige Routine, die man entwickelt: Man verschiebt besser nicht das Sofa, vor allem bei Männern. Da findet man die lustigsten Dinge.

STANDARD: Die Vorgabe war ja, dass die Filme möglichst nicht von jenen der Elizabeth T. Spira abweichen sollten. Welche Überlegungen haben Sie vorher dazu angestellt?

Gschwantner: Wir haben lange überlegt, ob wir der Sendung einen neuen Look geben sollen, haben uns dann aber entschlossen, die möglichst große Tiefenschärfe beizubehalten. Denn auch die kleinen Details im Hintergrund erzählen eine Geschichte.

STANDARD: Das Team von "Liebesg’schichten und Heiratssachen" arbeitet das ganze Jahr an den Folgen. Wann im Jahr steigen Sie ein?

Gschwantner: Wir drehen das ganze Jahr über, immer tageweise.

STANDARD: Folgen Sie Regieanweisungen, oder gibt es Möglichkeiten der freien Aufnahmen?

Gschwantner: Die Bildsprache ist festgelegt – der Buddha ist immer formatfüllend. Aber bei den Hobbys habe ich freie Hand.

STANDARD: Die größten Herausforderungen bei einer solchen Produktion?

Gschwantner: Die Herausforderungen sind kleine kahle Wohnungen und Menschen, die außer Spazierengehen keine Freizeitaktivitäten machen.

STANDARD: Haben Sie eigentlich Lieblingsaufnahmen in der aktuellen Staffel?

Gschwantner: Besonders hängengeblieben ist mir die Tiroler Pensionistin, die barfuß durch eine steinige Schlucht gelaufen ist und dabei total vergnügt war. Ich gehe nicht einmal barfuß an den Strand.

STANDARD: Wie oft müssen Sie Ihre Kamera weglegen, weil Protagonisten zu viel von sich preisgeben?

Gschwantner: Nie. Die spannendsten Geschichten passieren viel zu oft dann, wenn die Kamera ausgeschaltet ist.

STANDARD: Sie gehören im ORF zu den begehrtesten Kameramännern. Wie kommt man so weit?

Gschwantner: Danke für das Kompliment! Ich drehe seit über vierzig Jahren. Die Liebe zur Arbeit, das Interesse an Menschen und ein wenig Nervenstärke schaden nie.

STANDARD: Was raten Sie Berufseinsteigerinnen und -einsteigern?

Gschwantner: Liebt, was ihr tut, die anderen spüren das! (Doris Priesching, 8.7.2023)

Sie sind noch allein - Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten am kommenden Montag:

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