Carlos Alcaraz hatte mit Jeremy Chardy nicht wirklich Probleme.
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London/Wimbledon - Die Nummer eins der Tenniswelt hat am sehr verregneten Dienstag der All England Championships in Wimbledon für eines der wenigen Resultate gesorgt, weil auf den Außencourts keine einzige Partie zu Ende gespielt werden konnte. Carlos Alcaraz beendete die Karriere des Franzosen Jeremy Chardy, der nach diesem Match aufhörte, mit einem sicheren 6:0-6:2-7:5-Erfolg. Nur im dritten Satz vermochte sich der 36-jährige Chardy noch ein wenig zu steigern. Auf den Außen-Courts wurde regenbedingt hingegen kein Match zu Ende gespielt, letztlich wurden 69 Partien vertagt.

Dominic Thiem hatte sich im Auftaktmatch von Court 2 nach guter Leistung eine 6:3,3:4-Führung erspielt, nach 59 Minuten Spielzeit kam aber der Niederschlag. Gut fünf weitere Stunden später wurde auf Mittwoch vertagt, so auch das am Montag begonnene Auftaktmatch der Vorarlbergerin Julia Grabher.

Dominic Thiem ist gut in das Turnier gestartet.
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Thiem war ausgezeichnet ins Match gestartet. Der Unterschied zwischen ihm als Nummer 91 und Tsitsipas als Nummer fünf der Welt war nicht zu sehen. Mit einem Aufschlag-Spiel zu Null zeigte Thiem gleich, dass er bei seinem siebenten Antreten in Wimbledon, dem ersten als Grand-Slam-Sieger und seit vier Jahren, nicht nervös war. Mit der zweiten Breakchance stellte der 29-Jährige, der auch mit satten Grundlinienschlägen überzeugte, auf 4:2 und zu Null auf 5:2.

Eine Mini-Regenunterbrechung im achten Game kündigte schon an, was danach kommen sollte. Nach 33 Minuten nutzte der 29-jährige Niederösterreicher aber den zweiten Satzball zum 6:3. Tsitsipas eröffnete danach Satz zwei, der bis zum 4:3 ausgeglichen und ohne Break verlief. Dann kam der anhaltende Regen.

Während auf dem Centre Court und Court 1 unter Dach weitergespielt wurde, stellten die Organisatoren das dichte Programm für Mittwoch zusammen. Ursprünglich wäre da die Hälfte aller Zweitrunden-Partien vorgesehen gewesen, noch ist aber in etwa die Hälfte aller Auftakt-Matches zu spielen oder zu Ende zu bringen. Das betrifft neben Thiem gegen Tsitsipas und dem bei 4:6 am Montag abgebrochenen Match Grabher gegen Danielle Collins (USA) auch die Duelle von Sebastian Ofner mit Jiri Lehecka (CZE) und von Dennis Novak mit Milos Raonic (CAN).

Sabalenka marschiert

Alcaraz konnte froh sein, dass er sich die lange Warterei der meisten seiner Kollegen dank der Ansetzung auf einem der beiden überdachbaren Courts erspart hat. "Ich habe sehr gut gespielt zu Beginn. Er hat dann sein Level gesteigert. Ich bin froh, dass wir dann beide auf einem hohen Niveau gespielt haben und glücklich, in der zweiten Runde zu sein", meinte der 20-jährige Co-Favorit noch auf dem Centre Court. Das Dach ändere vom Spiel selbst her nicht viel für ihn, meinte er. "Klar, mit der Sonne ist es für mich und uns alle schöner. Aber der Ton des Balles unter dem Dach ist sehr schön."

Am frühen Abend schaffte bei den Männern dann auch Lokalmatador Andy Murray den Aufstieg, der Schotte landete im britischen Duell mit Ryan Peniston einen 6:3,6:0,6:1-Sieg. Dem 36-jährigen Murray wurde u.a. von Roger Federer applaudiert. Der im Vorjahr zurückgetretene Schweizer nahm auf dem Centre Court in der Royal Box an der Seite von Herzogin Kate und seiner Frau Mirka Platz. Ein weiterer britischer Aufsteiger ist Cameron Norrie, die Nummer zwölf des Turniers nahm die tschechische Hürde Tomas Machac mit einem 6:3,4:6,6:1,6:4.

Weit mehr Mühe als Murray hatte in ihrem Auftaktspiel Titelverteidigerin Jelena Rybakina. Die als Nummer 3 gesetzte Kasachin rang die US-Amerikanerin Shelby Rogers nach 1:43 Stunden mit 4:6,6:1,6:2 nieder. Später schaffte mit Ons Jabeur auch die Vorjahresfinalistin das Weiterkommen, die auf Position sechs gereihte Tunesierin wies die Polin Magdalena Frech mit 6:3,6:3 in die Schranken. Noch problemloser startete Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka, die Belarussin fertigte die Ungarin Panna Udvardy mit 6:3,6:1 ab. (APA, red, 4.7.2023)