Werner Korn, der Gründer des Veranstaltungs- und Produktionsraums Echoraum im 15. Wiener Gemeindebezirk mit Fokus auf zeitgenössische und experimentelle Musikformen, ist verstorben. 1988 von Joseph Hartmann und Werner Korn in einer ehemaligen Tischlerei in der Sechshauser Straße 66 gegründet, war Echoraum erst als Off-Theaterprojekt gedacht. Ab 1992 verlagerte sich der Schwerpunkt hin zu Musik. Seither präsentiert der Ort lokale und internationale Acts, und arbeitet an einer Vermischung der Sparten Musik, bildende Kunst, Lesungen. Zentral sind für den Echoraum Diskurs und Kooperationen mit anderen Institutionen. 2022 übergab Korn die Leitung an Sara Zlanabitnig und Alisa Beck.

1951 in Wien geboren, hatte Korn erst Architektur studiert und abgebrochen, war dann Redakteur (beim "Falter") und Veranstalter. Sor organisierte er von 1979 bis 1981 das Straßentheaterfestival Wien und ist Mitorganisator des Wienerlied-Festivals "wean hean".

In einer Aussendung reagiert Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), Korn sei "immer ein Vorreiter" gewesen, wenn es "darum ging, dem Abseitigen eine Bühne zu geben und für das Experimentelle zu kämpfen". Es sei ihm gelungen, "als Brückenbauer zwischen Kultur und Publikum das Besondere nicht nur in den Fokus zu rücken, sondern auch Menschen dafür zu begeistern." Ende vorigen Jahres hatte Kaup-Hasler ihm das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. (red, 5.7.2023)