Euromünzen
Mehr mehr private Mittel für die Kultur, soll eine Reform der Absetzbarkeit von Kulturspenden bewirken.
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Wien – Ein im Ministerrat beschlossenes Gemeinnützigkeitspaket bringt deutliche Verbesserungen für den Bereich Kunst und Kultur, gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekannt. Mit dem Reformpaket ermöglicht die Bundesregierung, dass in Zukunft mehr Einrichtungen in den Genuss der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden kommen und damit mehr private Mittel in den Bereich Kunst und Kultur fließen können.

"Die Bundesregierung kommt damit auch einigen zentralen jahrelangen Forderungen der Interessengemeinschaften aus Kunst und Kultur entgegen. Dieser Schritt ist nicht weniger als eine Demokratisierung des Zugangs zu Spenden für den gesamten Sektor", sagte Mayer.

Bisher war die Spendenabsetzbarkeit im Kulturbereich an den Erhalt von Förderungen von Bund oder Ländern gebunden. Zusätzliche Hürden führten dazu, dass nur relativ wenige große Kultureinrichtungen in den Genuss der Regelung kamen. Nachdem in Zukunft allein die Gemeinnützigkeit für die Spendenabsetzbarkeit ausschlaggebend ist, entfällt diese Einschränkung.

Breite soll profitieren

Außerdem können Kultureinrichtungen in Zukunft schon ein Jahr nach Gründung von der Spendenabsetzbarkeit profitieren statt wie bisher erst nach drei Jahren. Weitere administrative Erleichterungen für kleinere Vereine sollen das Instrument der Spendenabsetzbarkeit in der Breite des Kultursektors attraktiv machen. Gleichzeitig hielt Mayer fest, dass die Erweiterung der Möglichkeiten bei den Spenden kein Ersatz für öffentliche Förderung sei, sondern lediglich eine Ergänzung darstelle.

Verglichen mit anderen Ländern ist die Finanzierung von Kultureinrichtungen durch private Geldgeber in Österreich stark unterentwickelt. Zwar ist die Bereitschaft hierzulande hoch, Sozialeinrichtungen zu unterstützen, immer wieder aber hatten Stimmen aus der Kulturszene gefordert, die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden auch im Kulturbereich zu forcieren.

Unter dem früheren SPÖ-Kulturminister Josef Ostermayer (2013 bis 2016) wurde die Spendenabsetzbarkeit nach langem Ringen erstmals ermöglicht. Die großen Einschränkungen, wer in den Genuss der Regelung kommt, hatten offiziell zum Ziel, Missbrauch auszuschließen. Rasch mehrte sich aber die Kritik, dass dadurch nur jene begünstigt würden, die ohnehin schon über große Mittel verfügen würden. Diese Stimmen wurden nun gehört. (stew, 5.7.2023)