Eine Pflegekraft hält die Hand einer Patientin.
Schon in den 1970er- und 1980er-Jahren wurden philippinische Pflegekräfte für Wien angeworben.
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Wien – Die Stadt Wien, die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und die philippinische Regierung, vertreten durch die philippinische Botschaft, haben am Freitag ein "Memorandum of Understanding" zur Anwerbung philippinischer Pflegekräfte unterzeichnet. Dadurch sollen die Rekrutierung von philippinischem Personal gestärkt, die Ausbildungsanerkennung verbessert und die Auswanderungsvoraussetzungen vereinfacht werden.

Damit sollen bald Pflegefachkräfte aus dem 115 Millionen Einwohner zählenden Land rekrutiert werden. Durch ein Pilotprojekt habe man bereits gute Kontakte zu den philippinischen Behörden aufgebaut, sagte WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf. "Gerade im Gesundheitsbereich ist der Personalmangel groß. Es ist daher unerlässlich, internationale Fachkräfte für die Branche zu gewinnen." Die Philippinen verfügen über eine vierjährige Ausbildung im Pflegebereich auf Bachelorniveau und würden deshalb international sehr guten Ruf genießen, so Kopf.

Anerkennung von Ausbildungen beschleunigt

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verwies dabei auf die Erfahrungen der Stadt in den 1970er- und 1980er-Jahren. Damals wurden gezielt philippinische Pflegekräfte für Wien angeworben. Davon könnten auch neu ankommende Pfleger und Pflegerinnen profitieren, da sie hier auf eine starke und gut integrierte Community stoßen würden. "Mit der heutigen Unterzeichnung ebnen wir den Weg für eine rasche Anwerbung von sehr gut ausgebildeten Pflegefachkräften, die im Langzeitpflege- und Akutbereich tätig sein werden", betonte Hacker.

In der Nationalratssitzung am Donnerstag wurden unter anderem Erleichterungen bei der Anerkennung ausländischer Pflegeausbildungen beschlossen. Dafür gab es am Freitag auch Unterstützung der Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec. "Eine der größten Hürden für ausländisches Pflegepersonal war die lange Dauer der Anerkennung ihrer Ausbildung. Dass dieser Vorgang erleichtert und beschleunigt wird, ist ein Beitrag, um den hohen Bedarf an Pflegekräften zu decken." (APA, 7.7.2023)