Österreich unfreundlich
Expats halten Österreich für das unfreundlichste Land der Welt.
Imago Images/Volker Preußer

Es war knapp: Nach dem zweiten Platz im Vorjahr hat Österreich es heuer endlich geschafft. Der Titel als unfreundlichstes Land der Welt geht in diesem Jahr an die heimische Bevölkerung. Das ist das Ergebnis der aktuellen Expat-Insider-Studie von Internations, einem Netzwerk für Personen, die im Ausland arbeiten.

Während diese unrühmliche Platzierung zunächst für Schmunzeln sorgt, lohnt sich ein Blick auf die Hintergründe. Die Österreicherinnen und Österreicher gelten laut der Umfrage sowohl allgemein als auch im Besonderen gegenüber ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern als unfreundlich. Und es scheint wenig verwunderlich, dass sich ein Drittel der Expats – und damit mehr als doppelt so viele im Vergleich zum globalen Durchschnitt – nicht willkommen fühlt.

Obwohl die Alpenrepublik bei vielen Indizes – beispielsweise bei der Lebensqualität – durchschnittlich bis überdurchschnittlich abschneidet, fällt es den internationalen Beschäftigten schwer, sich hier einzuleben. Auch wenn der Grant gerne als Kulturgut der heimischen Bevölkerung und in der Bundeshauptstadt gar als Wiener Charme verkauft wird, kann er für Menschen, die hier leben und arbeiten, eine echte Belastung werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen einmal mehr: Viele Menschen in Österreich wollen scheinbar nur die Arbeitskraft, aber nicht die Arbeitskräfte im Land. (Anika Dang, 11.7.2023)