Gehzeug
Ein "Gehzeug" ist ein Holzrahmen mit den Abmessungen eines Pkws.
Letzte Generation Österreich

Wien – Die "Letzte Generation" hat Freitagvormittag unangemeldet den Verkehr auf der Wiener Ringstraße verzögert. Bei ihrem Protestmarsch hatten sie als "Gehzeuge" bezeichnete Gestelle umgeschnallt. Dieser Holzrahmen in der Länge und Breite eines Pkws soll den Platzverbrauch von Autos sichtbar machen, in denen oft nur eine Person sitzt. Gerade Luxuskarosserien der Reichsten verschlingen mit zehn Quadratmetern unfassbar viel Platz im öffentlichen Raum, kritisierten die Klimaaktivisten.

"Alle Fahrstreifen sind wieder frei", twitterte die Wiener Polizei kurz nach zehn Uhr. Der frühere Professor am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien, Hermann Knoflacher, hatte 1975 die Idee für das "Gehzeug", das sich Fußgänger umschnallen konnten, um denselben Platz, wie ihn ein Auto in Anspruch nimmt, für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Der Experte wies also bereits vor fast 50 Jahren auf ähnliche Verkehrsprobleme hin. "Während die Reichsten rund tausendmal mehr Klimagase als die Durchschnittsbevölkerung in die Luft blasen, ignoriert die Regierung diese Ungerechtigkeit und die eskalierende Klimakatastrophe", hieß es nun in einer Aussendung der Letzten Generation. (APA, red, 14.7.2023)