Auf Servus TV spielt Michael Ostrowski gerade wieder den Reiseführer. In neuen Folgen von Ostrowski macht Urlaub geht es vor allem darum, die Nähe zu entdecken, zum Beispiel im Burgenland oder in Jesolo.

Menschen beim Suchen und Nichtfinden von Erholung schaut Ostrowski in Serien gern zu. DER STANDARD fragt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach ihrem aktuellen Serienkonsum. Michael Ostrowski sah zuletzt The White Lotus – aber nicht nur.

STANDARD: Was schauen Sie?

Ostrowski: Ich schaue derzeit hauptsächlich Closer to Truth, eine Serie auf Youtube, da geht’s um wissenschaftliche Themen wie Bewusstsein, Kosmologie, Leib-Seele-Dualismus und solche Sachen. Deep Stuff, super aufbereitet. Eine fiktionale Serie, die ich jüngst geschaut hab, war The White Lotus.

Michael Ostrowski besucht Jesolo, schaut in Venedig vorbei und freut sich über die kleinen Dinge des Lebens. Foto: Servus TV
Serien schauen
Michael Ostrowski besucht Jesolo, schaut in Venedig vorbei und freut sich über die kleinen Dinge des Lebens. Foto: Servus TV
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STANDARD: Worum geht’s?

Ostrowski: Erste-Welt-Urlauber treffen auf Eingeborene, kurz gesagt.

STANDARD: Wie gefällt Ihnen das?

Ostrowski: Ziemlich gut. Ich bin ein sehr großer Hotel-Fan und mag diesen Kosmos. Leute reisen an, erfinden sich für einige Tage oder Wochen neu, versuchen ihre Probleme in einem neuen Licht zu sehen oder werden von ihnen überrollt.

STANDARD: Wo, wann und wie haben Sie diese Serie gesehen?

Ostrowski: Ich habe über meinen Sky-Go-Zugang geschaut, am Fernseher. Ich schau dann meistens zwei bis drei Folgen hintereinander, bis spät abends. Ich muss mich dann immer zwingen, schlafen zu gehen.

Jennifer Coolidge in der HBO-Serie
Serie
Jennifer Coolidge in der HBO-Serie "The White Lotus".
AP

STANDARD: Wie suchen Sie sich Ihre Serien aus? Nutzen Sie Informationsportale, hören Sie auf Empfehlungen von Bekannten, oder lassen Sie den Algorithmus vorschlagen?

Ostrowski: Meistens Empfehlungen von Freunden. Hie und da spielt auch ein Freund oder eine Kollegin wo mit, und ich schaue es mir an, damit ich weiß, was sie gedreht haben. Oder ich schau mir an, was ein befreundeter Regisseur gemacht hat oder eine Regisseurin, die ich gut finde, zum Beispiel Michaela Coel (I May Destroy You).

The White Lotus Staffel 2 | Official Trailer | Sky
https://www.sky.de/serien/the-white-lotus Die siebenteilige Serie kehrt am 31. Oktober auf den Bildschirm zurück und ist immer montags um 20.15 Uhr mit wöchentlich einer Episode auf Sky Atlantic zu sehen sowie parallel zur US-Ausstrahlung auf dem Streamingdie
Sky Deutschland

STANDARD: Die Serie des Jahres?

Ostrowski: Ich finde The White Lotus ziemlich gut. Staffel eins war vielleicht ein bissl besser, aber insgesamt mag ich die Prämisse: "Schwerreiche Amis treffen auf den Rest der Welt" – das ist eigentlich auch das Motto der letzten 100 Jahre Menschheit.

STANDARD: Und schlechteste Serie des Jahres bisher?

Ostrowski: Ich schaue wenige Serien, weil ich’s einfach nicht schaffe. Mir ist das alles too much. Irgendwie muss ich mich davon befreien, dass es so viel zu sehen gibt. Ich muss gar nix. Ich schaue oft gezielt in eine oder zwei Episoden rein, damit ich weiß, wie’s gemacht wurde, das reicht mir dann aber auch wieder. Wenn was schlecht ist, schau ich’s nicht.

STANDARD: Ihr Guilty Pleasure?

Ostrowski: Es gibt keine Guilty Pleasures. Es ist ein Missverständnis, dass es sowas geben soll. Wenn einem was gefällt, dann gefällt’s einem, dafür muss man sich nicht genieren. Ich kann auch Adios Amor von Andy Borg gut finden, ohne mich schuldig zu fühlen. Oder Flowers von Miley Cyrus. Oder sonst was. Aus dem Gedanken des Guilty Pleasure entsteht in gewisser Weise ein Großteil der verkopft-verkorksten intellektuellen Kunstkritik, die immer damit hadert, dass man etwas eigentlich nicht mögen sollte, weil es zu vielen Leuten gefallen könnte bzw. nicht die angemessene Tiefe hat. Kein Künstler denkt so. Man macht, was man macht, that’s it. Und dann sieht man eh, wem’s gefällt. (Doris Priesching, 18.7.2023)