"Warum noch selbst gießen, wenn es dafür auch eine Smart-Home-Lösung gibt?", fragte sich mein Kollege vor einer Woche. Mit einer automatischen Bewässerungsanlage lässt er seitdem seinen Garten mit Frischwasser versorgen, ohne auch nur einen Finger krümmen zu müssen.
Als hierarchisch weiter unten angesiedelter Mitarbeiter wurde mir für die Berichterstattung ein anderes Testpaket zur Verfügung gestellt: das Aquabloom-Wasserreservoir-Set, ebenfalls von Gardena. Im Paket enthalten waren ein Solarpaneel in der Größe eines Teehäferls und ein leerer Eimer. Das ist mit den beiliegenden Schläuchen auch ein bisserl smart, aber Text hätte ich dazu wahrscheinlich keinen geschrieben. Dem Sommerloch sei Dank, sitze ich jetzt trotzdem hier und freue mich, dass ich den Leserinnen und Lesern an dieser Stelle über meine fast smart bewässerten Erdbeeren erzählen kann.
Umfang
Beschreibt man den Umfang des Pakets etwas weniger sarkastisch, dann finden sich neben dem zehn Liter fassenden Wasserbehälter und dem erwähnten Solarpaneel auch noch 20 Tropfköpfe, acht T-Stücke, um Weggabelungen zu bis zu 20 Pflanzen oder Gemüsebeeten zu ermöglichen, acht Verschlussstopfen sowie ein Filter. Als verbindendes Element dient ein rund 20 Meter langer Schlauch. Drei AA-Batterien für das Solarpaneel sind ebenfalls vorhanden, da damit die integrierte Pumpe angetrieben wird, wenn mal keine Sonne scheint.
Aufbau
Tatsächlich ist der Aufbau sehr unkompliziert. Man legt den Verteilerschlauch mal grob den Weg entlang, den er einmal versorgen soll. An einem Ende ist der Wasserbehälter, am anderen Ende das Solarpaneel. In diese Richtung wird angesaugt, während in die andere reingeblasen wird. Deshalb bringen wir hier den zweiten Teil des Schlauchs an, der die Verteilung übernimmt. Da, wo Pflanzen bewässert gehören, schneiden wir den Schlauch auf und lassen einen Tropfer da.
Via T-Stücken können Abzweigungen genommen werden, um zum Beispiel ein Hochbeet auf verschiedenen Ebenen zu bewässern. Zumindest ein Meter Höhe soll kein Problem für das System sein. Das Testsetup forderte zumindest 50 Zentimeter ein, die auch brav versorgt wurden. Dann füllt man noch Wasser in den Behälter und stellt auf dem Solarpaneel die gewünschte Menge ein, die ausgeschüttet werden soll. Eine auf die Minute einstellbare Zeitschaltuhr gibt es nicht. Man aktiviert die Bewässerung mit einem Drehknopf. Ab dann wird alle zwölf, 24, 48 oder 72 Stunden bewässert. Einzige Zusatzoption ist die Menge, die in verschiedenen Minutenintervallen angegeben werden kann. Das ist eine sehr grobe Angabe, die allerdings für die meisten Setups genügen dürfte.
Nicht ganz so smart
Nun ist es natürlich smart, dass das System grundsätzlich autonom funktioniert. Der Behälter ist leider mit zehn Litern für Sommer wie diese eigentlich gar nicht geeignet. Die Idee ist ja, dass man es auf der Terrasse anbringt, die keinen Wasseranschluss hat, so wie in meinem Fall. Wenn nach anderthalb Tagen allerdings die Pflanzen alles Wasser aus dem Behälter gesaugt haben, dann gehe ich erst täglich mit der Gießkanne durch die ganze Wohnung, um den Behälter zu befüllen.
Gut, ich muss nicht alle Pflanzen ablaufen und beispielsweise keinen Fuß ins Freie machen, da ich den Wasserbehälter gleich vor die Terrassentür gestellt habe. Ob diese Ersparnis 139,99 Euro wert ist, muss man dann wohl für sich selbst entscheiden. Oder einen größeren Behälter kaufen. (Alexander Amon, 21.7.2023)