Wien – Das große Interesse an den 46 städtischen Friedhöfen bei Touristen hat in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen Anstieg bei Fremdenführungen geführt. Immer mehr Gruppen werden von Menschen geführt, die keine Gewerbeberechtigung dazu haben und mitunter Falsches erzählen, betonten die Friedhöfe Wien am Dienstag via Aussendung, nachdem die "Kronen Zeitung" über das Thema berichtet hatte. Dagegen wollen die Friedhöfe nun gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien vorgehen.

Der Wiener Zentralfriedhof.
Der Wiener Zentralfriedhof ist ein beliebtes Ausflugsziel unter Touristinnen und Touristen.
LEA SONDEREGGER

So wird ab kommendem Jahr eine Akkreditierung für Guides eingeführt, für die einmalig 70 Euro zu begleichen sind. Eine Erneuerung ist nicht notwendig, es ist lediglich die Durchführung von zumindest einer Friedhofsführung in drei Jahren notwendig. Das Akkreditierungsverfahren erfolgt zweimal pro Jahr, im November und voraussichtlich im März. Anmelden und Termine buchen kann man über die Buchungsplattform der Wiener WK ab September.

Prüfung für Friedhof-Guides

Allerdings gilt es, das Akkreditierungsverfahren in Form einer Prüfung oder eines Tests – vermutlich schriftlich – zu bestehen. Dafür werden Unterlagen bereitgestellt, mit denen sich die Guides vorbereiten können. Auf diese Art und Weise wollen die Wiener Friedhöfe die Qualität sichern. Ein weiterer Punkt: Die Friedhöfe Wien sagen allen akkreditierten Fremdenführerinnen und Fremdenführern laufende Informationen über Neuerungen zu. Wesentliche Veranstaltungen, neue Ehrengräber, neue Naturgrabanlagen und weitere Informationen werden als Service an die Partnerunternehmen übermittelt. Und die akkreditierten Partnerinnen und Partner werden auf der Homepage der Friedhöfe Wien gelistet und verlinkt.

Für die Besucherinnen und Besucher, die mit einer kostenpflichtig geführten Gruppe auf den Friedhöfen unterwegs sind, gibt es ebenfalls eine Neuerung. Pro Person wird dann ein Solidaritätsbeitrag von drei Euro eingehoben. "Wie auch die Einnahmen durch die Akkreditierung kommen diese Gelder ausschließlich der Pflege und Erhaltung der Friedhöfe zugute", betonten die Wiener Friedhöfe. Ruhestätten, die nicht in den Bereich der Friedhöfe Wien fallen, sind von der neuen Regelung nicht umfasst. (APA, 18.07.2023)