Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas ist mit dem ersten Verkauf der Yeezy-Sportschuhe nach dem Ende der Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West laut einem Pressebericht auf eine rege Nachfrage gestoßen. Mit 2. Juni und damit gegen Ende der Aktion habe Adidas Bestellungen im Wert von mehr als 508 Mio. Euro für etwa vier Millionen Paar Turnschuhe erhalten, berichtete die "Financial Times" ("FT") am Montag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.

Schuhschachtel der Yeezy Foam Runners
Unter Sneakersammlern gehören die Turnschuhe der Marke Yeezy zu den begehrtesten Modellen.
AP

Die Nachfrage habe die optimistischsten Prognosen des Konzerns übertroffen, hieß es weiter. Ein Adidas-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab, da sich der Konzern kurz vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen befinde. Adidas sei nicht in der Lage gewesen, alle Bestellungen zu erfüllen, vor allem bei bestimmten Größen und Modellen, schreibt die Zeitung. Die Kunden mussten sich im Voraus online registrieren und ihre Bestellungen für bestimmte Modelle aufgeben. Während sich der Wert der eingegangenen Bestellungen auf über 508 Mio. Euro belief, sei der Nettoumsatz jedoch niedriger gelegen, zitierte die "FT" Mitarbeiter.

Kanye West auf dem roten Teppich einer Preisverleihung. Er trägt ein Ledersakko, Goldschmuck und dunkle Sonnenbrillen.
In den letzten Jahren fiel der Rapper Kanye West alias Ye immer wieder durch problematisches Verhalten auf. Antisemitische Äußerungen läuteten das Ende der lukrativen Partnerschaft mit Adidas ein.
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Antisemitische Äußerungen

Der Hersteller hatte den Verkauf von Yeezy-Sneakern im Oktober eingestellt, nachdem er seine hochprofitable Partnerschaft mit dem Modedesigner und Rapper Kanye West – jetzt bekannt als Ye – nach dessen antisemitischen Äußerungen beendet hatte. Sollte der Verkauf der Lagerbestände ausbleiben, rechnete Adidas mit einem Umsatzverlust von rund 1,2 Milliarden Euro und einer Belastung des Betriebsergebnisses von rund 500 Millionen Euro. Im Zuge des Abverkaufs kündigte der Konzern im Mai an, einen "signifikanten Betrag" an ausgewählte Organisationen zu spenden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen. (APA/dpa-AFX, 24.7.2023)