Wien – Der teilstaatliche Stromkonzern Verbund hat den Gewinn im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr abermals gesteigert. Bis Juni profitierte das Unternehmen vor allem von der Entspannung auf den Energiemärkten und den deutlich sinkenden Großhandelspreisen für Gas und Strom. Der Nettogewinn stieg um 57,5 Prozent auf 1,287 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 63,6 Prozent auf 2,255 Milliarden Euro, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

APA-Grafik mit Verbund-Kennzahlen.
Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 58 Prozent.
APA

Die Umsatzerlöse lagen im ersten Halbjahr 2023 bei 4,732 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 41,3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,95 um fünf Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres, aber um fünf Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,0. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke erhöhte sich um 6,2 Prozent. Somit stieg die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 947 auf 15.054 Gigawattstunden (GWh).

Mehr erneuerbare Energie aus Spanien

"Deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten die für die Berichtsperiode relevanten stark gestiegenen Terminmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Spotmarktpreise waren in den Quartalen 1–2/2023 hingegen rückläufig", hieß es in der Aussendung. Selbsterzeugter Strom aus Wasserkraft wurde im Schnitt um 182,1 Euro je Megawattstunde verkauft, das waren knapp 70 Euro mehr als vor einem Jahr. Positiv wirkten außerdem eine gestiegene Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, vor allem in Spanien, und ein höherer Ergebnisbeitrag der Gas Connect Austria GmbH im Segment Netz. Gewinnabschöpfungen in Österreich und Rumänien wirkten mit insgesamt rund 172 Millionen Euro negativ auf das Ergebnis.

Ein Verbund Schild.
Verbund ist Österreichs größtes Elektrizitätsversorgungsunternehmen.
APA/GEORG HOCHMUTH

Im Gesamtjahr 2023 soll der Nettogewinn 2,05 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen, das EBITDA soll bei 3,8 bis 4,2 Milliarden Euro liegen. Die Ausschüttungsquote für 2023 soll zwischen 45 und 55 Prozent des um Einmaleffekte bereinigten Konzernergebnisses liegen, das aktuell zwischen rund 2,07 und 2,32 Milliarden Euro erwartet wird.

Verbund hat zuletzt eine weitere Erneuerbaren-Investition in Spanien abgeschlossen. Dabei wurden Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawatt (MW) mit Hybridisierungs- und Repowering-Potenzial zu einem Unternehmenswert von rund 460 Millionen Euro von der EDP Renewables Europe S.L.U erworben. (APA, 27.7.2023)