Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: "Mit der fortschreitenden Digitalisierung ist der Diskurs gerade im Bereich der Cybersicherheit unbedingt notwendig."
KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Um der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe – auch auf militärische Einrichtungen – besser begegnen zu können, verstärkt das Bundesheer seine Zusammenarbeit mit dem Dachverband der österreichischen Internetwirtschaft (ISPA). Ziel der am Dienstag unterschriebenen Absichtserklärung ist, den Austausch zwischen dem Verteidigungsministerium und der ISPA zu institutionalisieren und zu verbessern.

Vor allem sollen fachliche Informationen in den Bereichen Resilienz, Gefahrenanalyse und Krisenkommunikation ausgetauscht werden. "Informationsoffiziere" des Bundesheers sollen künftig bei Bedarf Vorträge halten, auch Vertreterinnen und Vertreter der ISPA sollen ihre Expertise bei Veranstaltungen einbringen. In Lehrgängen soll Fachwissen etwa zur Cybersicherheit weitergegeben werden. Zudem arbeitet das Bundesheer an den Themen Autarkie und Autonomie, und die ISPA soll zur Stärkung der Resilienz derselben beitragen.

"Mit der fortschreitenden Digitalisierung ist der Diskurs gerade im Bereich der Cybersicherheit unbedingt notwendig. In den vergangenen Jahren haben wir gesehen, wie wichtig die richtige Vorsorge für Krisenszenarien ist, und das gilt auch für den digitalen Raum", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). "Mit dieser Kooperation wird die Zusammenarbeit des Bundesheers mit einem zuverlässigen Partner vertieft." Das Ministerium intensiviere vor allem den Austausch, "damit wir für bevorstehende Herausforderungen bestmöglich vorbereitet sind".

Fachpersonal gesucht

"Das Internet gehört zur kritischen Infrastruktur jedes Landes, und seine Krisensicherheit ist unabdingbar", sagte ISPA-Vizepräsidentin Natalie Ségur-Cabanac. Die österreichische Internetwirtschaft habe hier viel Erfahrung, die man einbringen könne. "Denn damit Sicherheitskonzepte tatsächlich effektiv sind, müssen sie umfassend geplant und umgesetzt werden", so Ségur-Cabanac. Umso mehr freue man sich über den Austausch mit dem Bundesheer.

Entscheidend ist auch das entsprechende Fachpersonal. Hier werden unter anderem mit der "Austrian Cyber Security Challenge" Expertinnen und Experten gesucht, einige der ehemaligen Teilnehmer dieser Challenge arbeiten nun im Verteidigungsministerium. Vergangenes Jahr startete außerdem der Fachhochschul-Bachelor-Studiengang für "militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung", für den sich zukünftige IKT-Offiziere bewerben können. (stm, 1.8.2023)