Eine DNA-Analyse konnte zeigen, dass kein Luchs, wie ursprünglich gedacht, sondern ein Wolf das Tier angegriffen hatte.
AP/Dawn Villella

Bregenz – In Vorarlberg ist ein Wolf bis ins Siedlungsgebiet vorgedrungen und hat dort ein Schaf gerissen. Der Riss in Bartholomäberg (Bezirk Bludenz) ereignete sich bereits vor vier Wochen, nun habe eine DNA-Analyse Gewissheit gebracht, berichteten am Donnerstag die "Vorarlberger Nachrichten" unter Bezugnahme auf Bürgermeister Martin Vallaster und den Landes-Wildbiologen Hubert Schatz. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) nannte das Vordringen des Wolfs in den Ort "völlig unakzeptabel".

Keine Risse in den letzten drei Wochen

Als das tote Tier entdeckt wurde, war man von einem Luchs als Angreifer ausgegangen. Wie sich herausstellte, wurde das Schaf aber zum Beutetier eines Wolfs, der aus der dinarischen Population aus dem ehemaligen Jugoslawien stammt. "Immerhin scheint es sich um ein hier nicht sesshaftes Tier gehandelt zu haben. Es gab danach drei Wochen lang keine Risse mehr. Der Wolf ist also weitergewandert", stellte Schatz fest. Nichtsdestotrotz müsse man die Augen offen halten. Bei weiteren Rissen gelte es sofort die Landesveterinärabteilung zu verständigen.

Gantner stellte fest, dass "wir zusätzliche Möglichkeiten und Mittel für solche Fälle brauchen". Der Riss liege schon lange zurück, "sonst hätte ich einen entsprechenden Bescheid zur Entnahme des Wolfs erlassen", sagte der Landesrat. Wolfsangriffe in Siedlungsgebieten dürfe es nicht geben. In Zukunft solle jeder Riss unverzüglich gemeldet werden. So könne der Wildbiologe das Tier ohne Zeitverlust begutachten, "und man muss für die Erlassung eines Bescheids bei Bedarf nicht warten, bis ein DNA-Ergebnis vorliegt", so Gantner. (APA, 3.8.2023)