Hitze, Feinstaub, Hundeurin und andere Aspekte des Lebensraums Stadt machen Bäumen das Leben schwer.
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An heißen Tagen wie diesen sind sie ein willkommener Zufluchtsort für schwitzende Städterinnen und Städter: Bäume. Unter ihren Kronen ist es erwiesenermaßen kühler als andernorts. Wo etwa in Wien Bäume stehen, beträgt die Temperatur am Boden um elf Grad weniger als in bebautem Gebiet, zeigte eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich.

Paradox ist dabei allerdings: Während das Grün der Stadtbevölkerung Entspannung vom Hitzestress bietet, steht es selbst unter Strom. Denn die Existenz im urbanen Raum ist für Bäume äußerst beschwerlich.

Wenig Platz, enorme Hitze, harter Boden

Das liege zuallererst am begrenzten Platz, sagt Waldbauprofessor Hubert Hasenauer von der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku): "So groß, wie die Krone ist, sollte idealerweise auch der Raum sein, den der Baum im Untergrund mit Wurzeln ausfüllt." In der Stadt sei dies oft nicht gegeben, so könne die Basis für einen vitalen Baum fehlen. Die Konsequenz: Stadtbäume neigten dann dazu, gestresst zu sein.

Kommen nun weitere Stressfaktoren – von denen es in Städten genug gibt – hinzu, können Kipppunkte schneller erreicht sein. Die wichtigsten Herausforderungen für Stadtbäume sind:

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Tendenziell frühere Rodung

Wird dem Baum das alles zu viel, werden seine Blätter braun und die Äste dürr. Im schlimmsten Fall stirbt er. Nur rund 25 Jahre werden Stadtbäume laut Umweltbundesamt wegen ihres widrigen Lebensraums alt. Das würde bedeuten, dass sie ihre potenzielle Lebensdauer um Jahrzehnte unterschreiten.

Hasenauer gibt jedoch zu bedenken, dass es sehr von der Baumsorte abhängt, wie alt Bäume werden. Eine Pappel lebe zum Beispiel 30 bis 40 Jahre während Linden oder Eichen sicher mehr als 100 Jahre überdauern würden. Und: Stadtbäume würden aus Sicherheitsgründen tendenziell eher früher gefällt.

Bewusstseinswandel

Das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Stadtbäumen sei aber zunehmend vorhanden, sagt Hasenauer: "Die Stadt Wien etwa hat da viel gemacht." Zu den getroffenen Maßnahmen gehören:

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Der Grund für den Aufwand liegt auf der Hand: Nur entspannte Bäume können ihre volle Leistung als Luftfilter und natürliche Klimaanlage bringen. (Stefanie Rachbauer, 17.8.2023)