Vor etwa zwei Jahren rief die Generation Z eine Hosen-Revolution aus. Manche werden sich noch daran erinnern. Es fing mit Videos auf einer Social-Media-Plattform an. Damals begannen die Jungen, sich auf Tiktok über die Röhrlhose lustig zu machen. Die Witze gingen natürlich auf Kosten der Millennials. Denn die steckten damals in ihren Skinnys fest. Subtext der Tiktok-Beiträge, die mit Hashtags wie #noskinnyjeans getaggt wurden: Glaubt ihr ernsthaft, die Skinny beschert euch ewige Jugend? Die Generation Z, sie hatte recht. Schon damals schnürte die Röhrenhose nicht nur ein, sie hatte nach gut 15 Jahren auch ordentlich Staub angelegt.

Givenchy
Dicke Hose: Model und Influencer Andrea Faccio beim Besuch der Männermodenschau von Givenchy.
IMAGO/ABACAPRESS

Seither ist die Vorherrschaft der Röhre gebrochen. Heute füllen Baggy- und Cargohosen die Regale der Retailer. Und die praktische, weit geschnittene Hose wurde zum Traumpartner von Vertretern der neuen Sexyness: Aus den Bünden der voluminösen Hosen blitzen nämlich bloße Bäuche und Stringtangas. Dass die Baggy jetzt auch im Sommer regiert und die ausgefranselte Mini-Shorts (wie sie Beyoncé vor fünf Jahren auf dem Coachella-Festival trug) ablöst, ist die logische Konsequenz jener Hosen-Revolution vor etwa zwei Jahren. Statt knapp und kurz ist nun locker und luftig angesagt. So manches Magazin nennt die "Jorts" übrigens ganz einfach: die "Y2K-Hose". Es handelt sich bei ihr offenbar um ein waschechtes Kleidungsstück der Generation Z.

Die Modewelt scheint sich in der Hinsicht einigermaßen einig zu sein. "Hotpants sind out!", schrieb unlängst die "Vogue" und prognostizierte, es seien nun "die bequemen Jorts im Trend." Jorts? Ganz richtig gelesen. So werden Jeansshorts nun gern abgekürzt.

Wer sie als ein reines Streetwear-Phänomen abtun will, liegt falsch. Die Jorts wurden längst von den Luxusmodehäusern wie Givenchy und Gucci in ihre Modekollektionen aufgenommen – man läuft schließlich den jungen Konsumentinnen und Konsumenten hinterher. Getragen werden sie von Frauen wie Bella Hadid, die die Teile gern mit Stiefeln, hochgezogenen Strümpfen oder schweren Boots kombiniert.

Ob die knielange, weite Hose generationenübergreifend empfohlen werden kann? Dazu müsste man die Jungen befragen. Andererseits: Was kann schon passieren? Im Zweifelsfall zettelt die Generation Z eine "kurze Hosen"-Revolution an. Und springt aus Protest in die Mini-Shorts ihrer Eltern. Es gäbe wirklich Schlimmeres. (Anne Feldkamp, 14.8.2023)

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