Screenshots von Oxenfree sowie der Controller-App
Netflix streamt das Adventure-Game "Oxenfree"
Netflix

Dass Netflix immer weiter in die Spielbranche vorstoßen möchte, ist kein großes Geheimnis mehr. Nach dem eigenen Spiele-Store möchte der Film- und Serienriese nun einen Fuß in die Tür des Cloud-Gamings bekommen. Erste Anzeichen dafür gab es schon in der Vorwoche, nachdem Netflix im Appstore von Apple überraschend eine Controller-App für iOS-Geräte veröffentlicht hat. Nun hat das Unternehmen seine Ambitionen auf Spieleabos und das Streaming von Games öffentlich bekannt gemacht.

Offizieller Einstieg

Mike Verdu, der Vice President für Spiele bei Netflix, erklärte in einem Blogbeitrag, dass das Streaming-Unternehmen "ab heute einen begrenzten Betatest für eine kleine Anzahl von Mitgliedern in Kanada und Großbritannien auf ausgewählten Fernsehern und in den nächsten Wochen auf PCs und Macs über Netflix.com auf unterstützten Browsern durchführen wird."

Die ersten beiden Spiele sind das Visual-Novel-ähnliche Abenteuerspiel "Oxenfree 2" von dem zu Netflix gehörenden Night School Studio und "Molehew's Mining Adventure", das als "Edelsteinminen-Arcade-Spiel" beschrieben wird. Diese beiden Spiele und zukünftige Titel können gestreamt werden.

Die ersten Tester können den App-basierten Controller von Netflix verwenden, während Nutzerinnen und Nutzer von PCs oder Macs per Tastatur und Maus spielen können. Die Spiele sollen bereits mit den beliebtesten Streaming-Geräten wie Amazon Fire TV-Geräte, Chromecast mit Google TV, Nvidia Shields, und Smart-TVs von Roku, LG und Samsung kompatibel sein.

Games-Streams haben es noch schwer

Netflix verfügt über eine etablierte, wenn auch recht unauffällige Sparte für mobile Spiele. Abonnenten können diese über den App Store oder Google Play kostenlos herunterladen. Netflix hat sich bislang aber im typischen Mobile-Games-Bereich bewegt und eher auf Puzzle- und Partygames gesetzt, jüngst kamen auch Actiontitel hinzu. Der jüngste Test sowie die Rekrutierung von Branchen-Veteranen wie Joseph Staten (Halo Infinite) sowie Raf Grassetti (God of War) könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen mit dem Games-Streaming in den ernsthafteren Bereich vordringen möchte und Core-Gamer ansprechen möchte.

Das Netflix für Spiele steckt somit noch in den Kinderschuhen, wie auch Mike Verdu abschließend betont: "Wir stehen zwar noch ganz am Anfang unserer Spiele-Reise, aber wir freuen uns schon darauf, unseren Mitgliedern mit Spielen Freude zu bereiten." Dass die Zukunft des Gamings in der Cloud liegt, davon sind viele in der Branche überzeugt. Jedoch scheint die Technik noch nicht so weit zu sein und auch die Akzeptanz der Nutzerschaft lässt noch zu wünschen übrig, wie Google mit dem eigenen Service "Stadia" herausfinden musste. Die Server wurden im Jänner 2023 abgeschaltet. (red, 15.8.2023)