Sommer, Sonne, Hitze – bei hohen Temperaturen wie den gegenwärtigen hilft meist nur noch die Abkühlung im kalten Wasser. Doch wo in Wien sind die besten Orte zum kostenlosen Pritscheln, Baden oder Schwimmen? Ein Streifzug durch die Stadt in 20 Stationen.

6., Esterházypark: Flächen wurden entsiegelt, schattige Bäume gepflanzt und im Boden Wasserdüsen montiert: Der neue "Cooling-Park" neben dem Haus des Meeres spielt angeblich alle Stückerln. Doch um Wasser zu sparen, werden die wenigen Düsen immer nur kurz eingeschaltet. Wenn sich dann ein paar Kinder zum Pritscheln gefunden haben, drosselt die Anlage das Wasser auch schon wieder hinunter. Statt der erhofften Kühlung gibt's dann meist enttäuschte Kinderaugen. Pritschelfaktor leider nur 1 von 5 ★☆☆☆☆
Michael Hierner / hierner.info
2., Prater: Wie es besser geht, zeigt der Wasserspielplatz im Wiener Prater. Hier sind die Düsen meist auf Dauerbetrieb gestellt, und die Kinder können nach Herzenslust pritscheln. Achtung: Der Boden ist leider sehr glitschig. Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆ 2., Praterstern: Fast perfekt ist der neue Vorplatz des Bahnhofs am Praterstern: Das 500 Quadratmeter große Areal bietet Sprinkler, Wasserstrahler und Vernebler. Und in der Nacht gibt's sogar noch bunte Beleuchtung dazu. Best Pritschelfaktor 5 von 5 ★★★★★
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3., Karl-Borromäus-Brunnen: Zum Pritscheln (oder Füße-Abkühlen) eignen sich auch viele Brunnen in Wien. Besonders schön ist der 1909 errichtete Karl-Borromäus-Brunnen am gleichnamigen Platz im dritten Bezirk. Pritschelfaktor 2 von 5 ★★☆☆☆ 3., Hochstrahlbrunnen: Viel Potenzial hätte natürlich auch der 1873 eröffnete Hochstrahlbrunnen. Das Betreten der Wasserfläche ist allerdings leider verboten. Ein grandioser Kühleffekt ergibt sich trotzdem – immer dann, wenn der Wind das hochgestrahlte Wasser über den Schwarzenbergplatz verbläst. Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆
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2., Viertel Zwei: Ein besonderer Geheimtipp ist der See im Viertel Zwei. Zwar ist Schwimmen auch hier tabu, planschen und (bloßfüßig) im Wasser waten aber nicht. Entlang der Promenade stehen sogar Liegestühle zur Verfügung! Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆ 7., Museumsquartier: Besonders schön ist das Ambiente des Wasserbeckens im Museumsquartier. Es erfreut sich vor allem bei Kleinkindern großer Beliebtheit. Erwachsene sollten das Becken allerdings schon allein aus statischen Gründen lieber nicht betreten. Pritschelfaktor deshalb leider nur 2 von 5 ★★☆☆☆
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4., Karlsplatz: Viel Potenzial zur Abkühlung hätte auch das Wasserbecken vor der Karlskirche. Leider gibt's jedoch ein Problem: Das Wasser ist extrem verschmutzt. Das liegt nicht nur an den vielen Tauben, sondern auch an den Menschen, die (besonders in der Nacht) Essensreste und Müll ins Wasser werfen. Mit ein wenig Aufwand könnte die Stadt Wien hier leicht Abhilfe schaffen: Würde sie ab und zu das Wasser wechseln und das Becken reinigen, hätte man hier einen Pritschel-Platz der Luxusklasse! Derzeit aber leider nur Pritschelfaktor 1 von 5 ★☆☆☆☆
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Donaukanal: Verschmutzt wirkt auch der Donaukanal – doch der Schein trügt. Die Wasserqualität entspricht der des Donau-Hauptstromes, laut Stadt Wien werden keine ungeklärten Abwässer in den Kanal geleitet. Man kann (und darf) hier also schwimmen, aufgrund von Strömungen und durchfahrenden Booten ist dies jedoch nur geübten Schwimmerinnen und Schwimmern zu empfehlen. Von Nussdorf bis zum Ende am Praterspitz sind es übrigens rund 15 Kilometer, die man allerdings nur in einer Gruppe (wie im Bild zu sehen) absolvieren sollte. Pritschelfaktor (für geübte und mutige Schwimmer) 4 von 5 ★★★★☆ Mehr Infos auch unter https://schwimmvereindonaukanal.org
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22., Donau-Oder-Kanal: Ein wesentlich ungefährlicherer Kanal ist der Donau-Oder-Kanal in der Lobau. Ursprünglich hätte eine 320 Kilometer lange Wasserstraße einen Schiffsbetrieb zwischen Wien und Cosel in Polen ermöglichen sollen, doch die Arbeiten am Kanal wurden bereits 1940 eingestellt. Das rund 1,2 Kilometer lange, aber nur 100 Meter breite Gewässer kann durch Stiegenabgänge erreicht werden. Östlich befindet sich eine große Liegewiese. Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆
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22., Dechantlacke: Eine weitere Bademöglichkeit in der Lobau ist die Dechantlacke. Die Oase inmitten des Naturschutzgebietes ist vor allem bei Freundinnen und Freunden der Freikörperkultur ein beliebtes Ziel zum Baden. Pritschelfaktor 4 von 5 ★★★★☆ 22., Panozzalacke: Idyllisch und naturbelassen ist auch die Panozzalacke. Das glasklare Wasser ist am Rand sehr seicht – ideal für Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer oder Kinder. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewässern sind Hunde hier übrigens erlaubt. Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆
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14., Wienfluss: Neben dem teilweise renaturierten Liesingbach gilt vor allem der Wienfluss als heißer Tipp zum Pritscheln und Füße-Abkühlen. Sehr zu empfehlen ist die Zone stadtauswärts ab dem Bahnhof Hütteldorf. Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆ 19., Kuchelauer Hafen: Sehr gut zum Schwimmen eignet sich der Kuchelauer Hafen. Leider befinden sich am Ufer des Donau-Seitenarmes viele Steine, und so ist das Betreten des Wassers etwas schwierig. Trotzdem: Pritschelfaktor 3 von 5 ★★★☆☆
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22, Badeteich Hirschstetten: Der rund 120.000 Quadratmeter große Teich wurde in den 1960er-Jahren angelegt und war ursprünglich eine Schottergrube. Neben einer Babybucht mit Sand gibt hier es auch einen Kinderspielplatz. Pritschelfaktor 4 von 5 ★★★★☆ 10., Wienerbergteich: Perfekte Abkühlung bietet auch der Wienerbergteich. An mehreren Stellen ist ein relativ leichter Zugang ins Wasser möglich, auch ein FKK-Bereich ist vorhanden. Kaum zu glauben, dass diese Oase in den 1970er-Jahren eine Mülldeponie war. Pritschelfaktor 4 von 5 ★★★★☆
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22., Seestadt Aspern: Dass dieser See vor 13 Jahren die triste Betonfläche eines aufgelassenen Flughafens war, ist heute kaum noch vorstellbar. Umgeben vom Seepark im Süden sowie einem langen Steg im Norden, bietet das Gewässer ein großes Angebot zum Abkühlen. Auch ein flacher Bereich für Kinder ist vorhanden. Internationales Flair entsteht nicht nur durch die imposante Hochhaus-Skyline, sondern auch durch die Street-Art von Stefan Sagmeister, einem in New York lebenden Österreicher. Höchster Pritschelfaktor – auch dank der perfekten U-Bahn-Anbindung: 5 von 5 ★★★★★
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22., Pirat-Bucht: Mit mehr als 20 Kilometern Länge ist die Donauinsel im Sommer das beliebteste Erholungsgebiet Wiens. Zum Abkühlen gibt es hier eine Vielzahl an Strand- und Badebereichen sowie Lokale und Restaurants am Copa Beach bzw. der Sunken City. Besonders idyllisch ist die 2021 eröffnete Pirat-Bucht, ein 200 Meter langer Sandstrand an der Neuen Donau. Kaum zu glauben, dass die Donauinsel erst Ende der 1970er-Jahre im Rahmen der zweiten Donau-Regulierung künstlich geschaffen wurde. Pritschelfaktor 5 von 5 ★★★★★
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Alte Donau: Zuletzt noch ein äußerst schöner Ort zum Plantschen: die Alte Donau. Der ehemalige Donau-Arm wurde 1875 vom Hauptstrom getrennt und ist seither ein beliebter Ort zum Baden. Am Ufer der etwa 1,6 Quadratkilometer großen Wasserfläche befinden sich zahlreiche Einstiegsstellen und Stege sowie mehrere Liegewiesen wie etwa am Romaplatz oder an der Arbeiterstrandbadstraße. Besonders attraktiv sind jedoch die Piers im Bereich der Unteren Alten Donau. Hier fühlt man sich fast wie vor 100 Jahren, wäre da nicht der grandiose Ausblick auf die Skyline der Donaucity. Pritschelfaktor 5 von 5 ★★★★★
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12., Meidlinger Platzl: Möglichkeiten zur Abkühlung findet man in der Stadt also viele. Oft reicht es, die Augen aufzumachen und ein bisschen Mut zu zeigen – und schon wird selbst das ödeste Wasserbecken in einer Einkaufsstraße zum eigenen Pool mit Pritschelfaktor 5 von 5 ★★★★★
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(Michael Hierner, 20.8.2023)