Gas- und Öl Konzern OMV erntet Kritik von Greenpeace für mangelnde Investitionen in erneuerbare Energien.
Bei der OMV floss 2022 nur rund ein Prozent der Gesamtinvestitionen in den Ausbau von erneuerbaren Energien.
APA/ROBERT JAEGER

Wien – Die Umweltorganisation Greenpeace hat zwölf Energiekonzerne, darunter auch die OMV, unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die sechs europäischen und weitere sechs außereuropäische Ölkonzerne werden ihren Versprechungen in puncto Nachhaltigkeit nicht gerecht. Die OMV liegt hier sogar unter dem Branchendurchschnitt, geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Greenpeace-Report hervor.

So flossen laut dem Report 92 Prozent (81,52 Milliarden Euro) der Investitionen im Gesamtdurchschnitt der zwölf Konzerne in den Erhalt und den Ausbau fossiler Geschäftsmodelle. Die OMV liege hier schlechter als der Branchendurchschnitt, erklärt Greenpeace. Denn beim österreichischen Konzern flossen im Vorjahr rund 99 Prozent der Gesamtinvestitionen in fossile Energieträger – und damit nur rund ein Prozent (28,8 Millionen Euro) in den Ausbau von erneuerbaren Energien.

"Die OMV muss den fossilen Energieträgern Öl und Gas endlich den Rücken kehren. Alle zukünftigen Investitionen müssen in erneuerbare Geschäftszweige fließen. Nur so lässt sich ein wirtschaftliches und ökologisches Desaster vermeiden und ein echter Beitrag zum Klimaschutz erreichen", appelliert Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich. Auch die Politik holen die Umweltschützer in die Verantwortung: "Um Österreich auf Klimakurs zu bringen, muss die Bundesregierung endlich einen gesetzlichen Fahrplan für den Ausstieg aus Öl und Gas bis 2035 beschließen", fordert Dengler.

Geld in fossile Energien gesteckt trotz Klimakrise

Im Vorjahr stammten laut dem Report nur 0,3 Prozent der von den zwölf Konzernen hergestellten Energie aus erneuerbaren Quellen. "Außer schönen Worten haben die großen Öl- und Gaskonzerne nicht viel zu bieten, um ihre Klimaversprechen einzuhalten", so Dengler. "Statt die Energiewende aktiv voranzutreiben, stecken sie trotz eskalierender Klimakrise ihr Geld in fossile Energien. Neue Öl- und Gasprojekte sind mit keinen Klimazielen vereinbar, und ihre Finanzierung ist somit eine verlorene Investition."

Die OMV will selbst ja bis 2050 klimaneutral werden. Dabei sei die "sichere und dauerhafte Speicherung von CO2" eine wichtige Säule auf dem Weg dorthin. Doch das wird im Report kritisiert. (APA, red, 23.8.2023)