Klaudia Tanner im blauen Blazer auf einer Pressekonferenz
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Aktuell umfasst die Black-Hawk-Flotte des Bundesheers neun Maschinen. Drei zusätzliche S-70 Black Hawk sind bereits vom Ministerium geordert und sollen im kommenden Jahr in Österreich landen. Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ist nun fix, dass eine weitere Staffel zu zwölf Stück des Transporthubschraubers beschafft werden soll, wie sie im APA-Interview betonte.

Für die drei Black Hawks im kommenden Jahr habe man inklusive Steuern 60 Millionen Euro auf den Tisch legen müssen, erklärte die Verteidigungsministerin. Die zusätzliche Staffel sei nun im Aufbauplan fix vorgesehen. Möglich macht dies das von der Regierung beschlossene Sonderbudget, das bis 2032 Investitionen in Höhe von 16,6 Milliarden Euro vorsieht. Zwar erschwerten die Inflation und die durch den Ukrainekrieg gestiegene Nachfrage auf dem Rüstungsmarkt die Situation, Tanner gibt sich aber zuversichtlich, dass der Aufbauplan "Punkt für Punkt abgearbeitet" werden könne. Auch wenn sich etwa Lieferzeiten verlängern könnten.

Ersatz für Transportmaschinen und Trainingsjets

Bei der Nachbeschaffung für die in die Jahre gekommenen C-130-Hercules-Transportmaschinen sei man im Zeitplan, so Tanner: "Wir sehen da keinerlei Zeitverzögerung. Wir haben die Entscheidung für Sommer angekündigt – und der dauert bis Ende September." In der engeren Wahl seien die KC-390 des brasilianischen Herstellers Embraer und die moderne Version der C-130J, die Super Hercules. Bei der Embraer sei der Vorteil, dass sehr viele europäische Staaten über diesen Typ verfügen, etwa Portugal, die Niederlande, Tschechien oder auch Ungarn. Somit würden sich "sehr viele Möglichkeiten der Kooperation" ergeben. Auch könne sie linienmäßig betrieben werden, was in puncto der zahlreich zu absolvierenden Versorgungsflüge ein Vorteil wäre, so Tanner: "Da deutet schon sehr vieles in diese Richtung." Die neue Hercules hingegen hätte den Vorteil, dass man in der Truppe schon über sehr viel Erfahrung mit diesem Typ verfüge.

Fix ist auch, dass für die ausgemusterten Saab-105-Trainingsjets zumindest zwölf Ersatzjets geordert werden sollen. Die Typenentscheidung peilt Tanner für Ende 2024 an. "Es wird permanent daran gearbeitet." Dabei gehe es jedoch auch darum, "welche Möglichkeiten der Kooperation es im Rahmen der Ausbildung, der Logistik oder der Wartung gibt". Zudem gebe es die Überlegung, mit der Option weitere zu beschaffen oder stattdessen in zusätzliche sechs Drohnen für die Luftraumüberwachung zu investieren. Die Pläne dazu werden derzeit im Generalstab ausgearbeitet. Die Drohnen sollen zunächst für die Erkundung verwendet werden, in einem weiteren Schritt könnten sie auch zu kampffähigen Drohnen ausgerüstet werden, so Tanner. (APA, red, 25.8.2023)