Sie haben schon länger nach einem Grund gesucht, warum Sie das Liebesleben von Victoria Swarovski und Mark Mateschitz interessieren sollte? Das ist Ihre Chance. Die reiche Kristallerbin und der reiche Dosenerbe sind seit dem Frühling ein Paar. Und eine Lieblingsstory der Boulevardblätter – denn wer liest nicht gerne über junge, schöne, reiche Menschen?

Den Coup lieferte die deutsche Illustrierte "Bunte" am Donnerstag: Sie berichtete über Details einer Luxusreise nach Griechenland, die Mateschitz seiner neuen Freundin zu ihrem 30. Geburtstag geschenkt hatte.

Viktoria Swarovski und Mark Mateschitz
Das junge Paar beim Formel-1-Rennen in Spielberg, an dem es klimaschutzmäßig natürlich rein gar nichts auszusetzen gibt.
APA/GEORG HOCHMUTH

Was wohl nicht Teil des Geschenks sein sollte: dass die Liebesreise ein innenpolitisches Thema in Österreich wird. Denn der romantische Trip ("Bunte": "Er legt ihr die Welt zu Füßen", "Ein Paradies mit türkisblauem Wasser, in dem sich Delfine und Schildkröten tummeln", "Ein magischer Ort, an dem sich weiße Klippen majestätisch in den Himmel erheben") bekam dadurch eine höchst unromantische Note.

Herrs Kritik am CO2-Ausstoß

Julia Herr, Vizeklubchefin der SPÖ, twitterte im Telegrammstil: "CO2-Ausstoß von Reichen zigfach höher! 'Liebesreise' von Mateschitz und Swarovski: Anreise mit Privatjet, dann Limo-Service, dann 40 Meter lange Yacht – alles gut dokumentiert. 1 Urlaub wahrscheinlich mehr CO2-Ausstoß als andere im ganzen Jahr! Klimaschutz ist soziale Frage!"

Kefalonia, Zakynthos, Österreich-Politik-Bubble auf Twitter – diese Jetset-Route wünscht sich wohl niemand.

Kanzlersprecher sieht "Grenzüberschreitung"

Herrs Kritik war bis ins Kanzleramt zu hören – wo sie aber nicht gut ankam. Karl Nehammers Pressesprecher Daniel Kosak (beide ÖVP) zitierte das rote Posting und kommentierte: "Jetzt sind wir also so weit, dass eine politische Partei den Lifestyle von nicht politisch tätigen Privatpersonen öffentlich geißelt. Ich halte das für falsch und eine Grenzüberschreitung."

Kosak erklärte seinen Standpunkt in Diskussionen auf der Plattform: Auch wenn Mateschitz und Swarovski in der Öffentlichkeit stehen, soll die Politik sie nicht kritisieren.

Das prominente Paar hat sich übrigens noch nicht zu der Diskussion geäußert. Ein Verdacht: Vielleicht beruht das große Interesse der österreichischen Politik an Mark Mateschitz und Victoria Swarovski nicht auf Gegenseitigkeit. (Sebastian Fellner, 25.8.2023)