Mitte August machte ein Video von einem Buben die Runde, der Berichten zufolge auf einem Langstreckenflug fast acht Stunden durchgeschrien haben soll. Im Boulevard war schnell die Rede von einem "Dämonenkind". Wie sich dann herausstellte, stammten die Aufnahmen bereits aus dem Jahr 2018. Aber das Internet vergisst nichts, und eine alte Debatte flammte wieder auf: wie nervend Kinder an Bord doch sein können.

This child screamed for a whole eight hour flight - Daily Mail
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Die Airline Corendon, Teil einer türkisch-niederländischen Tourismusgruppe, will das Thema nun auf ihre Weise angehen. In einem Airbus A350 soll für Langstreckenflüge in die Karibik ein Adults-only-Bereich geschaffen werden. Losgehen soll es am 3. November auf einem Flug von Amsterdam nach Curaçao. Von den 432 Sitzen werden dann 102 ausschließlich für Erwachsene reserviert sein.

Ein Versuch mit offenem Ausgang

Als Bereich ohne Kinder hat Corendon das vorderste Abteil des A350-900 abgesondert, wie "Aerotelegraph" berichtet. Die Zone ist Personen mit einem Alter von mindestens 16 Jahren vorbehalten. Wer dort sitzen möchte, zahlt allerdings 45 Euro pro Strecke extra, bei den XL-Sitzen mit mehr Platz sind es 100 Euro. "Wir versuchen, Reisenden entgegenzukommen, die während ihres Fluges etwas mehr Ruhe und Frieden suchen", begründet Corendon-Gründer Atilay Uslu diese Maßnahme. Man glaube aber, dass sich dies auch positiv auf Eltern auswirken werde, die mit kleinen Kindern reisen, wird er zitiert. "Sie können den Flug genießen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, wenn ihre Kinder ein wenig mehr Lärm machen."

Dabei sei die Idee nicht ganz taufrisch, berichtet das Fachmagazin weiter: Malaysia Airlines führte bereits vor zehn Jahren eine kinderfreie Zone im Oberdeck ihrer Airbus A380 ein. Wenig später zog die Konkurrentin Air Asia X nach und bot in ihren Fliegern eine Ruhezone an. In den ersten sieben Reihen der Economyclass waren keine Kinder unter zwölf Jahren erlaubt. Beides setzte sich nicht durch. (max, 25.8.2023)