Brand nahe einem Wohnhaus in Trapani auf Sizilien
Die Feuer rücken nahe an Häuser und Geschäfte
REUTERS/ANTONIO CASCIO

Palermo/Athen – Mehrere Brände sind in der Nacht auf Montag auf Sizilien ausgebrochen. Nachdem am Sonntag wegen der Flammen der Flughafen der westsizilianischen Stadt Trapani vorübergehend geschlossen werden musste, waren Dutzende von Feuerwehrleuten in der Nacht auf Montag mit dem Löschen verschiedener Brände beschäftigt, die durch einen starken Schirokko-Wind angefacht wurden.

Häuser und Geschäfte bedroht

Die Brände, die in einigen Fällen sogar Häuser und Geschäfte bedrohten, führten auch zur Schließung einiger der größten Straßen der Insel. Urlauber, die aus den Badeorten zurückkehrten, brauchten Stunden, um die Hauptstadt Palermo zu erreichen. Feuer brachen auch unweit der Autobahn Palermo–Agrigent aus. Wälder und Olivenhaine gingen in Flammen auf, berichteten italienische Medien.

Der Flughafen von Trapani im Westen Siziliens wurde Sonntagnachmittag einige Stunden lang geschlossen, nachdem in der Nähe der Landebahn ein großer Brand ausgebrochen war. Die Passagiere, viele von ihnen auf der Heimreise nach den Ferien, standen vor erheblichen Problemen.

Im Juli musste wegen eines großen Brandes der Flughafen der sizilianischen Hauptstadt Palermo einen Tag lang geschlossen werden. Auch der Flughafen Catania war wegen eines Brandes im Juli mehrere Tage lang gesperrt, was erhebliche Probleme zur Folge hatte. Sizilien, Italiens größte Insel, erlebt derzeit einen Touristenboom.

Brand im nordgriechischen Dadia-Nationalpark weiter "außer Kontrolle"

Trotz des Einsatzes von hunderten Feuerwehrleuten ist ein Großbrand im geschützten Wald des ostgriechischen Nationalparks Dadia weiter "außer Kontrolle". Nach Angaben örtlicher Feuerwehrleute erstreckten sich die Feuer am Montag über fast zehn Kilometer. Laut einem Feuerwehrsprecher waren knapp 500 Brandbekämpfer mit 100 Löschfahrzeugen und drei Hubschraubern im Einsatz.

Der Brand war am 19. August in der nördlichen Region Evros, nahe der Hafenstadt Alexandroupoli und der Grenze zur Türkei, ausgebrochen. Für mehrere Dörfer in dem Gebiet hatte der Zivilschutz Evakuierungen angeordnet. Zudem wurden die Leichen von 20 mutmaßlichen illegalen Migranten gefunden.

Helikopter bei Löscharbeiten
Auf die Feuer könnte starker Regen mit Überschwemmungen folgen.
EPA/DIMITRIS ALEXOUDIS

Das Europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus schätzt, dass schon bis Sonntag bereits 77.000 Hektar von den Flammen verwüstet wurden. Am Montag besuchten drei Minister Alexandroupoli, um sich selbst ein Bild von dem Ausmaß der Schäden zu machen.

Besonders verheerend sind die Verwüstungen im Nationalpark Dadia, einem wichtigen Lebensraum sowie Winterquartier für Raubvögel. Für die örtliche Tourismusbranche, die Forstwirtschaft und für Bienenzüchter ist der Wald eine wichtige Einnahmequelle. Nach Angaben von Experten ist die Vegetation in dem Nationalpark oftmals so dicht, dass die Flammen oftmals nicht zu sehen sind und das Löschwasser die Bodenfeuer nicht erreicht.

Nach ersten Schätzungen sind den schweren Waldbränden schon tausende Schafe und Ziegen zum Opfer gefallen. "Wir sind am Boden zerstört, wir zählen bereits mehr als 4.000 verbrannte Ziegen und Schafe, viele weitere Tiere werden noch vermisst", sagte der Präsident des Viehzüchterverbands der Hafenstadt Alexandroupolis, Kostas Dounakis, am Montag dem TV-Sender ANT1. Auch mindestens 50 Stallungen seien verbrannt, dazu Lagerhallen mit Futtermitteln.

Dounakis forderte schnelle finanzielle Hilfen des Staates, zumal auch Weideflächen verbrannt seien und die Tiere nichts zu fressen hätten. Außerdem warnte er vor dem kommenden Winter: Wegen den großen verbrannten Flächen werde es voraussichtlich zu schweren Überschwemmungen kommen, sobald starker Regen einsetze. (APA, red, 28.8.2023)