Drei humanoide Roboter arbeiten nebeneinander an einem Laptop mit Headset
Bei immerhin 16 Prozent der Angestellten wird KI zumindest gelegentlich im Unternehmen angewendet.
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In der Arbeitswelt bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Neben anhaltendem Arbeitskräftemangel spielt, getrieben durch die Verbreitung von künstlicher Intelligenz (KI), die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle. Laut einer österreichweiten Befragung der Unternehmensberatung Deloitte unter 500 Angestellten trifft der Einsatz neuer Technologien im Unternehmenskontext zwar grundsätzlich auf breite Akzeptanz, Ängste halten sich aber dennoch hartnäckig.

Mit 61 Prozent befürwortet der Großteil der Befragten eine ausgewogene Mischung aus menschlicher Interaktion und technologischer Unterstützung. Nichtsdestotrotz geht mit der fortschreitenden Digitalisierung auch Unsicherheit einher: 38 Prozent assoziieren damit etwa den Verlust von Jobs. Jede und jeder Fünfte ziehe zudem auch menschlichen Austausch und traditionelle Arbeitsweisen vor, auch wenn diese weniger effizient sein könnten.

In den heimischen Unternehmen läuft der digitale Umbruch allerdings schon auf Hochtouren. So nehmen 87 Prozent der Angestellten aktuell eine Zunahme der Investitionen in neue Technologien und Infrastruktur wahr, 81 Prozent bemerken außerdem eine Umstrukturierung der Arbeitsabläufe. Und schon jetzt wurden laut einem Viertel gewisse Tätigkeiten und Aufgaben automatisiert oder durch digitale Tools ersetzt.

KI auf dem Vormarsch

Mit der digitalen Revolution hält auch KI – langsam, aber sicher – Einzug in die Arbeitswelt. Bei immerhin 16 Prozent der Angestellten wird die Technologie zumindest gelegentlich im Unternehmen angewendet. Zum Einsatz kommt sie dabei vor allem bei repetitiven Aufgaben und Automatisierungen (49 Prozent) sowie bei datenbasierten Entscheidungen (34 Prozent).

"KI-Systeme können die Arbeitswelt nachhaltig massiv verändern. Die Österreicherinnen und Österreicher haben das erkannt", sagt Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich. Mehr als ein Drittel der Befragten sieht in der Verwendung von KI eine große Chance. Ein weiteres Drittel empfindet die neue Technologie jedoch gleichzeitig auch als Bedrohung.

Jede und jeder Zehnte stehen dem Einsatz von künstlicher Intelligenz generell (eher) negativ gegenüber. Um dieser Skepsis entgegenzuwirken, sei laut Nowshad eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema sowie die verantwortungsvolle Entwicklung und Implementierung von KI notwendig. Denn nur die Minderheit – rund ein Fünftel – ist der Meinung, dass die Technologie an ihrem Arbeitsplatz nicht zum Einsatz kommen werde.

Digitales Know-how wird Voraussetzung

Durch den zunehmenden Einsatz technologischer Tools ändern sich auch die Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 38 Prozent gaben an, bereits neue Fähigkeiten erlernt zu haben, um mit dem digitalen Wandel Schritt halten zu können.

Künftig sehen drei Viertel vor allem technische Kenntnisse und Fähigkeiten wie Programmierung und Datenanalyse als unbedingt notwendig an. Aber auch kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten (65 Prozent) sowie Kommunikationsskills und Teamarbeit (58 Prozent) gewinnen am Jobmarkt an Bedeutung.

"Unternehmen sollten jetzt die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbauen und fördern. Denn dieses interne Know-how wird künftig einen zentralen Grundstein für den weiteren Geschäftserfolg bilden", sagt Deloitte-Partnerin Nowshad.

Die Arbeitswelt der Zukunft

In den kommenden Jahren wird der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt weiter an Bedeutung gewinnen. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet in diesem Zusammenhang mit einer Veränderung ihrer Jobs und benötigten Kompetenzen innerhalb der nächsten drei Jahre.

"Um die digitale Transformation bestmöglich zu meistern, gilt es, Arbeit proaktiv neu zu gestalten", betont Nowshad. Nur so könne das Beste aus menschlichen Potenzialen und den neuen Technologien herausgeholt werden – und gleichzeitig ein echter Mehrwert für Firmen und Mitarbeitende entstehen. (dang, 30.9.2023)