Algier/Niamey - Nach dem Militärputsch in Niger hat Algerien eine Initiative für eine Lösung des Konflikts angekündigt. Diese sehe eine sechsmonatige Übergangszeit unter Führung eines Zivilisten vor, sagte Außenminister Ahmed Attaf am Dienstag. Zudem würde Algerien eine Uno-Konferenz zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung anstreben, gewisse Garantien für alle Beteiligten vorschlagen und eine Konferenz zur Entwicklung in der Sahelzone ausrichten.

Mehrere Polizisten hocken auf einem Jeep in Niamey.
Mehrere Polizisten in Niamey.
AFP/-

Der neue nigrische Machthaber wolle eine Übergangszeit von drei Jahren. Attaf hatte kürzlich mehrere westafrikanische Staaten besucht. Die meisten der Länder seien gegen eine militärische Intervention in Algeriens Nachbarland, sagte er. In der vergangenen Woche hatten sich hochrangige Militärs des regionalen Ecowas-Blocks in Ghana getroffen, um eine etwaige militärische Intervention zu erörtern.

In Niger hatte die Präsidentengarde im Juli die Macht ergriffen und eine Militärregierung eingerichtet. Algerische Vertreter hätten seitdem dreimal mit dieser gesprochen, sagte Attaf. Algerien hat sich wiederholt gegen eine gewaltsame Lösung der Krise ausgesprochen und verweist dabei auf das Chaos, das der Nato-Einsatz in Libyen 2011 während des Aufstandes gegen den langjährigen Machthaber Muammar Gaddafi nach sich gezogen habe. (APA, Reuters, 29.8.2023)