Frau vor Computerbildschirmen von oben
Der digitale Umbruch lässt sich nicht aufhalten, entsprechende Kompetenzen müssen gefördert werden.
EPA/SASCHA STEINBACH

Der digitale Umbruch schreitet voran und schlägt sich in Umstrukturierungen von Arbeitsabläufen nieder. 81 Prozent der Angestellten in Österreich spüren das, geht man nach einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte. 61 Prozent begrüßen die fortschreitende Digitalisierung. Aber bei 38 Prozent halten sich gleichzeitig hartnäckige Ängste rund um einen assoziierten Verlust des Arbeitsplatzes wegen Künstlicher Intelligenz (KI) und Co.

Die Umfrage unter 500 unselbstständig Beschäftigten zeigt, dass der Einsatz neuer Technologien im Unternehmenskontext zwar grundsätzlich auf breite Akzeptanz stößt. Ängste halten sich dennoch hartnäckig. "Um die digitale Transformation bestmöglich zu meistern, gilt es, Arbeit proaktiv neu zu gestalten", fordert Deloitte-Partnerin Anna Nowshad. "Nur so kann das Beste aus menschlichen Potenzialen und den neuen Technologien herausgeholt werden - und gleichzeitig ein echter Mehrwert für Unternehmen und Mitarbeitende entstehen."

Potenzial "noch nicht bei allen angekommen"

Jene 61 Prozent die positiv gestimmt sind, befürworteten eine ausgewogene Mischung aus menschlicher Interaktion und technologischer Unterstützung, so Nowshad. Aber: "Das enorme Potenzial von Digitalisierung für die Schaffung neuer Jobs ist also noch nicht bei allen angekommen", sagt sie mit Blick auf das gute Drittel (38 Prozent) der Befragten, die vor allem einen Jobverlust fürchten.

In den heimischen Unternehmen läuft der digitale Umbruch indes auf Hochtouren. So nähmen 87 Prozent der Angestellten aktuell eine Zunahme der Investitionen in neue Technologien und Infrastruktur wahr. 81 Prozent bemerkten außerdem eine Umstrukturierung der Arbeitsabläufe. Und schon jetzt wurden laut etwa einem Viertel gewisse Tätigkeiten und Aufgaben automatisiert oder durch digitale Tools ersetzt.

Bei Betrieben von immerhin 16 Prozent der befragten Mitarbeitenden wird bereits zumindest gelegentlich KI angewendet. Zum Einsatz kommt sie dabei vor allem bei repetitiven Aufgaben und Automatisierungen (49 Prozent) sowie bei datenbasierten Entscheidungen (34 Prozent).

Auch mehr als ein Drittel sähe in der KI-Verwendung eine Chance, so Nowshad. "Ein weiteres Drittel empfindet die Technologie jedoch gleichzeitig auch als Bedrohung." Um der Skepsis entgegenzuwirken, brauche es eine bewusste und aktive Auseinandersetzung mit dem Thema. Auch eine verantwortungsvolle Entwicklung und Implementierung von KI sei notwendig.

Neue Kenntnisse gefragt

Durch den zunehmenden Einsatz technologischer Tools ändern sich auch die Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So sähen 75 Prozent der Befragten künftig vor allem technische Kenntnisse und Fähigkeiten wie Programmierung und Datenanalyse als unbedingt notwendig an. Aber auch kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten (65 Prozent) sowie Kommunikations- und Zusammenarbeitserfahrung (58 Prozent) gewinnen im Job an Bedeutung.

Unternehmen sollten die digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden ausbauen und fördern, fordert Nowshad. "Denn dieses interne Know-how wird künftig einen zentralen Grundstein für den weiteren Geschäftserfolg bilden", so die Expertin. (APA, 30.8.2023)