Illustration zum Thema Hacker, Hackerangriff und Computerkriminalität
Das deutsche Bundeskriminalamt feiert eigenen Angaben zufolge "einen entscheidenden Erfolg gegen Cyberkriminalität".
APA/ROLAND SCHLAGER

In einer konzertierten Aktion haben deutsche und US-amerikanische Behörden ein großes Hacker-Netzwerk zerschlagen. Die Server für die Schadsoftware "Qakbot", die auch als "Qbot" oder "Pinkslipbot" bekannt sei, seien abgeschaltet worden, teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch mit. Zuvor hatte bereits das US-Justizministerium über die Aktion, in die weitere europäische Staaten involviert waren, informiert.

"Die Zerschlagung der 'Qakbot'-Infrastruktur ist ein erneuter, entscheidender Erfolg gegen Cyberkriminalität", sagte Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime im Bundeskriminalamt. "Qakbot fuhr vielfache Angriffsserien und diente als sogenannter Dropper häufig als Türöffner für weitere Schadsoftware, darunter insbesondere Ransomware mit enormem Schadenpotenzial."

Wird ein Rechner mit "Qakbot" infiziert, können Hacker die Kontrolle übernehmen und zusätzliche Computerviren einschleusen, um beispielsweise Dateien zu verschlüsseln. Die Opfer solcher "Ransomware"-Attacken können dann nur gegen Zahlung eines Lösegelds ("Ransom") wieder auf ihre Daten zugreifen.

Dem BKA zufolge wurden allein im vergangenen Jahr 700.000 Systeme mit "Qakbot" infiziert. Den Schaden durch Hacker-Angriffe mit Hilfe dieses seit mindestens zehn Jahren genutzten Programms bezifferte die Behörde auf weltweit mehrere Hundert Millionen Euro. Nach US-Angaben wurden 52 Server in verschiedenen Ländern abgeschaltet. Außerdem habe die Bundespolizei FBI "Qakbot" auch auf infizierten Rechnern remote löschen können. (Reuters, 30.8.2023)