Der neue Schnellbahnzug von Siemens als Modell in Reinweiß.
Ganz in Weiß wird der neue Elektrotriebzug von Siemens für die ÖBB ab 2028 nicht unterwegs sein. Denn die ÖBB-Flotte ist traditionell in Rot und Weiß lackiert.
HO / Siemens Mobility

Wien – Nun ist es offiziell: Die ÖBB Personenverkehr AG kauft bis zu 540 Elektrotriebzüge bei Siemens Mobility – DER STANDARD berichtete exklusiv. Die Staatsbahn stockt damit ihren Fuhrpark wie angekündigt kräftig auf. Der dazugehörige Rahmenvertrag für zehn Jahre wurde nach einem Überprüfungsverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht bestätigt.

Das Gesamtvolumen der Rahmenvereinbarung wird mit mehr als fünf Milliarden Euro angegeben. Realistisch ist dieses Volumen aus derzeitiger Sicht nicht, denn die ÖBB signalisierte bereits bei der Vergabe relativ klar, dass in den nächsten Jahren maximal 200 Triebzüge abgerufen werden. Die Triebzüge des Typs Mireo von Siemens sind für den inneralpinen Fernverkehr und den Nahverkehr in mehreren Bundesländern vorgesehen. Die ersten Fahrzeuge werden voraussichtlich ab 2028 im Einsatz sein.

Laut der im Sommer 2021 publizierten Ausschreibung für den Großauftrag umfasst der Rahmenvertrag bis zu 270 Elektrotriebzüge mit 75 Meter Länge und bis zu 270 rund hundert Meter lange Züge. Sie sollen die seit mehr als 30 Jahren in Ostösterreich herumkurvenden blau-weißen Schnellbahngarnituren (Modell 4020; einst von SGP gebaut) in den nächsten Jahren sukzessive ersetzen. Auch sogenannte CRD-Wagen für lokbespannte Züge, wie sie zwischen Wien und Bratislava im Einsatz sind, werden aufs Abstellgleis geschoben.

Mit der neuen Vergabe ist das 4,7-Milliarden-Euro-Investitionspaket für die Erneuerung der ÖBB-Zugflotte mehr oder weniger komplett. In dieses Investitionsprogramm fallen unter anderem die Vergrößerung und die Erneuerung der Schnellbahnzugflotte mit Railjet und Nightjet, die aus früheren Rahmenverträgen abgerufen wurden. (Luise Ungerboeck, 31.8.2023)