Das Teams-Logo auf einem Smartphone
Microsoft Teams wird aus der Microsoft-365-Umgebung herausgelöst.
IMAGO/Jaap Arriens

Wegen einer drohenden Strafe der Europäischen Union löst Microsoft die Verflechtung seines Kooperationstools Teams mit der Bürosoftware Office (jetzt Microsoft 365). Mit diesem Schritt sollten Bedenken der Wettbewerbshüter ausgeräumt werden, schrieb Nanna-Louise Linde, die für die Zusammenarbeit mit europäischen Regierungen zuständige Managerin des US-Softwarekonzerns, am Donnerstag in einem Blogbeitrag.

Kundinnen und Kunden könnten künftig eine Office-Version ohne Teams wählen, die günstiger sei als diejenige inklusive Teams. Außerdem stellte sie Aktualisierungen bei Office in Aussicht, um die Einbindung von Teams-Konkurrenzprodukten zu verbessern. Die EU teilte mit, die Maßnahmen zur Kenntnis genommen zu haben. Einen weitergehenden Kommentar zu dem Thema lehnte sie ab.

Auslöser der Aktion ist eine offizielle Untersuchung der EU-Wettbewerbsbehörde von Microsoft wegen einer möglichen Behinderung der Konkurrenz. Ins Rollen brachte die Ermittlungen eine Beschwerde des US-Konzerns Salesforce, der mit Slack einen Teams-Rivalen im Programm hat. Insider hatten im Juli gesagt, dass die ursprünglich angebotene Preissenkung für Office exklusive Teams der EU nicht ausgereicht habe. Microsoft musste wegen der Verzahnung verschiedener Produkte in den vergangenen Jahren in der EU Wettbewerbsstrafen von insgesamt 2,2 Milliarden Dollar zahlen.

Preisänderung am 1. Oktober

Teams wurde 2017 dem Office-Paket als kostenloses Feature hinzugefügt. Es verdrängte das bis dahin verbreitete, ebenfalls zu Microsoft gehörende Programm Skype. Während der Pandemie gewannen Videokonferenzsysteme wie Teams oder Zoom rasch an Popularität.

Microsoft zufolge erhalten geschäftliche Bestandskunden Teams künftig für 24 Euro pro Jahr. Neukunden müssen für dieses Programm als Einzelanwendung 60 Euro zahlen. Firmen, die bislang Office inklusive Teams hatten, können wählen, ob sie die Büroprogramme mit einem Preisabschlag ohne die Videokonferenzsoftware nutzen wollen. Die Änderungen treten zum 1. Oktober in der EU und der Schweiz in Kraft. (Reuters, 31.8.2023)