Festival
Blickt nach England, Markus Schirmer
Jungwirth

Seltsam, wie einem Programmideen und Leitgedanken zu einem Festival so zufallen: Die Idee zum diesjährigen Motto sei ihm durch eine CD mit einer Klavierfassung von Gustav Holsts "The Planets" in Italien gekommen, so Pianist und Festivalleiter Markus Schirmer. "Ich habe mir gedacht, das müsste man im Planetensaal von Schloss Eggenberg spielen."

Das Kammermusikfestival Arsonore, von Markus Schirmer leitet, thematisiert in Summe aber auch jenes Land, aus dem Komponist Holst stammt, nämlich England. So wird der Brexit für kurze Zeit künstlerisch "rückgängig" gemacht. Unter dem Titel "Very British" versammeln sich nicht nur viele junge Musikerinnen und Musiker, auch arrivierte Künstlerinnen wie Dame Emma Kirkby sind zugegen. Das Programm ist stilistisch sehr breit angelegt, es spannt einen Bogen von barocken Weisen über Musik von Britten oder Vaughn Williams bis zu Songs von Queen und Beatles.

Auch Nyman und Elgar

Start ist am 6. September mit einem Klavierabend, bei dem Holsts Planets in einer Klavierbearbeitung zu hören sein werden. "An diesem Abend geben sich vier Pianisten die Tasten in die Hand", meinte Schirmer unter Verweis auf zwei Klaviere und vier Spielende. Zu hören sein wird auch Musik von Michael Nyman, Arnold Bax und Edward Elgars berühmte Musik für so gut wie alle Anlässe am englischen Königshof, "Pomp and Circumstance".

Der zweite Abend bringt eine Begegnung mit Vaughn Williams selten gespielten Klavierquintett in c-Moll, außerdem Klänge von Beethoven, Haydn und Britten. Man erlebt u.a. Tenor Mario Lerchenberger sowie Cornelius Obonya - mit Texten von Shakespeare bis Virgina Woolf. "Mörderische Märchen" stehen am dritten Abend auf dem Programm, wenn "junge Hochbegabte und Preisträger", so Schirmer, Musik von Frank Bridge, Delius oder Mendelssohn interpretieren werden und Wolfram Berger Texte beisteuert.

Finale in der Oper

"Ba-Rock" nennt sich der vierte Abend, der mit Barockklängen beginnt und mit Musik von den Beatles, Queen oder Sting endet. Im ersten Teil wird Dame Emma Kirkby, eine der bekanntesten Interpretinnen Alter Musik zu Gast sein.

Das Finale findet in der Grazer Oper am 10. September statt, da wird das "Ukulele Orchestra of Great Britain" aufspielen. Dazu heißt es: " Ein kurioseres Finale hätten wir uns für unser Publikum in diesem Jahr nicht ausdenken können. Diese Truppe mit ihren entzückend skurrilen Instrumenten vereint wie kaum ein anderes Ensemble faszinierende Musikalität mit herrlichem britischen Humor und füllt seit vielen Jahren mit diesem einzigartigen Mix alle Konzertsäle Europas. " Der Ort ist singulär. Alle übrigen Konzerte sind im Planetensaal in Schloss Eggenberg angesiedelt. (APA,red, 3.9.2023)