Ein Soldat hisst die Flagge von Myanmar
Symbolbild: Der Anschlag ereignete sich am Sonntagabend in der Stadt Myawady. Die Junta macht oppositionelle Kräfte und eine Rebellengruppe veantwortlich.
AP

Bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag auf ein Regierungsgebäude in Myanmar sind mindestens fünf Regierungs- und Sicherheitsbeamte getötet worden. Elf Polizisten seien bei dem Anschlag in der Stadt Myawady an der Grenze zu Thailand verletzt worden, fünf von ihnen schwer, sagten Militärvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Bei den fünf Toten handelte es sich demnach um einen Militäroffizier, zwei Polizisten und zwei Verwaltungsbeamte.

Der Anschlag ereignete sich demnach am frühen Sonntagabend. Zwei Bomben hätten ein Gebäude mit dem Sitz der Bezirkspolizei und der allgemeinen Verwaltung getroffen, hieß es. Während die Sicherheitsvertreter nach den Explosionen "Sicherheitsmaßnahmen" ergriffen, seien zwei weitere Bomben detoniert. Eine anonyme örtliche Polizeiquelle bestätigte AFP den Vorfall und die Zahl der Opfer. Beide Quellen machten jedoch zunächst keine Angaben zu den mutmaßlichen Urhebern des Anschlags.

Die Junta erklärte, bei dem Angriff seien "einige Mitglieder der Sicherheitskräfte und Regierungsmitarbeiter" verletzt worden. Sie machte die oppositionellen "Volksverteidigungskräfte" und eine Rebellengruppe für den Anschlag verantwortlich. Seit dem Putsch im Jahr 2021 kommt es in der Grenzstadt des südostasiatischen Landes immer wieder zu sporadischen Zusammenstößen zwischen dem Militär und Junta-Gegnern.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Proteste gegen den Staatsstreich schlug die Junta teils gewaltsam nieder. Nach Angaben einer örtlichen Beobachtungsgruppe wurden seit dem Putsch mehr als 3.800 Menschen getötet. (APA, 4.9.2023)