Flaggen Australiens und der EU
Die Verhandlungen laufen seit Jahren.
EPA/LUKAS COCH

Sydney/Neu-Delhi – Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese möchte das Freihandelsabkommen mit der EU so schnell wie möglich unterschreiben. "Ich möchte, dass das Freihandelsabkommen zwischen Australien und der EU so schnell wie möglich abgeschlossen wird", sagte Albanese laut einer offiziellen Mitschrift der Pressekonferenz am Rande des G20-Gipfels in Neu-Dehli, Indien, am späten Samstag (Ortszeit).

Er habe das Thema bei der Veranstaltung mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz angesprochen und wolle es auch beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Sprache bringen. Die Aussichten auf den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union seien in diesem Jahr besser als im Jahr 2024, weil es dann mit den Wahlen zusammenträfe.

Verhandlungen seit 2018

Australien und die EU verhandeln seit 2018 über ein Handelsabkommen. Bedenken der EU über Australiens Engagement beim Klimaschutz und die Verärgerung über ein 2021 abgeschlossenes U-Boot-Geschäft mit den USA und Großbritannien hatten jedoch für Verzögerungen gesorgt.

Um die Abhängigkeit von China zu reduzieren, bemüht sich Australien um eine breitere Fächerung seiner Absatzmärkte. Das Land verfügt beispielsweise über große Vorkommen von Lithium und Kobalt, die für Batterien für E-Autos gebraucht werden. Dies würde der EU für ihre grüne und digitale Transformation helfen und ihrerseits die Abhängigkeit von China verringern. Auch an der Ausfuhr von Rindfleisch, Zucker, Milchprodukten und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist Australien interessiert. Die Europäische Union wiederum strebt an, dass Australien die Steuer auf Luxusautos abschafft. (APA, 10.9.2023)