Bei Konzerten in der Wiener Arena sind die neuen Wohntürme bereits Thema: Ah, von dort sind die, die sich wegen der Lärmbelästigung aufregen, wird unter Konzertgästen gesmalltalkt. Verständnis für den Anrainerprotest haben die wenigsten. Die Arena ist ein Kulturgut. Dass es dort Konzerte gebe, bei denen Musik in gewisser Lautstärke gespielt werde, müsse den Käufern der Immobilien bekannt gewesen sein, heißt es.

Arena Wien
Neues trifft auf Altes. Die Bewohner der Hochhäuser stören sich am Lärm der Arena.
APA/EVA MANHART

Tatsächlich wundert man sich, dass Beschwerden eintrudeln. Nicht nur die Arena liegt vor der Haustüre der Hochhäuser. Wer eine Wohnung unweit der Südosttangente und der ÖAMTC-Zentrale inklusive Hubschrauberlandeplatz erwirbt, kann nicht erwarten, dass dort Ruhe und Idylle herrschen.

Die ersten Konzertbetreiber suchen bereits das Weite, weil die Sperrstunde auf zwei Uhr festgelegt ist und eine Verlängerung bisher nicht genehmigt wurde. Dem Magistrat sind die Hände gebunden, dort muss auf Anzeigen wegen Lärmbelästigung reagiert werden.

Mehr Aufklärungsarbeit

Was zeigt das Dilemma um die (zu) lauten Arena-Konzerte? In der wachsenden Stadt prallen Bedürfnisse aufeinander. Neue Wohngebiete müssen her, bestehende Institutionen dürfen aber nicht die Leidtragenden sein. Das muss in Stadtentwicklungsplänen stärker berücksichtigt werden. Aufklärungsarbeit von Anfang an – dann kommt es später nicht zu Reibereien und dem Ausspielen der unterschiedlichen Interessen. (Rosa Winkler-Hermaden, 14.9.2023)