Das Bild zeigt den Text: ChatGPT: Optimizing Language Models for Dialogue. 
KI-Modelle wie ChatGPT spielen derzeit kaum eine Rolle im Arbeitsleben. Das wird sich laut einer Umfrage aber ändern.
AP/Richard Drew

Wer träumt nicht davon? Einer Maschine den Großteil der eigenen Arbeit erledigen lassen, bürokratische Wege zu automatisieren, anstrengende Berichte weder diktieren noch tippen müssen – aber trotzdem dafür bezahlt werden. Laut einer US-Umfrage gilt dieser Traum nicht nur für ihrem Job Überdrüssige. Auch etliche Führungskräfte sehen einen Vorteil darin, KI im täglichen Arbeitsleben zu verwenden.

Amerikanische Führungskräfte sind laut einem Bericht von "edX" und "Workplace Intelligence" der Meinung, dass KI ihnen einen großen Teil ihrer Arbeitslast abnehmen könnte. Exakt 49 Prozent der Befragten sehen durch KI-Programme eine kommende Arbeitserleichterung und Effizienzsteigerung. Wer dank KI weniger Zeit mit der Datenübertragung zwischen Programmen, internen Kommunikationsschleifen oder datenbasierten Entscheidungen verschwendet, wird laut dem Bericht daher klar im Vorteil sein.

Laut "edX" könnte KI besonders in der Planung und der Prognose für CEOs eine Unterstützung sein. "Die meisten C-Level-Führungskräfte erkennen, dass KI ihrem Unternehmen zugute kommen kann, versierte Führungskräfte wissen aber auch, dass KI sie ebenfalls in ihren eigenen Arbeiten unterstützen kann", sagt dazu Dan Schawbel, Managing Partner bei "Workplace Intelligence".

Über 90 Prozent des C-Levels findet es außerdem wichtig, die eigenen Fähigkeiten mit KI-Programmen in den nächsten ein bis zwei Jahren zu verbessern. Während die meisten der Befragten den digitalen Umbrüchen optimistisch entgegensehen, fühlen sich manche aber trotzdem überfordert angesichts der Geschwindigkeit.

Auch der Job-Einstieg verändert sich

Für die Studie befragte man neben 800 Führungskräften zusätzlich 800 Menschen, die in Wissensberufen arbeiten. Ihre Arbeitswelt könnte sich umso stärker verändern: Kleinere Tätigkeiten rund um Daten- und Textverarbeitung könnten schon bald vollständig automatisiert stattfinden. Infolge schätzen Führungskräfte, dass ihre eigenen Unternehmen mehr als die Hälfte der Einstiegsjobs in diesen Bereichen kürzen werden. Den Betroffenen schlägt man im Bericht daher vor, sich KI-Prompt-Engineering (Effektive Anweisungen an KI-Programme geben), aber auch Kommunikations- und Führungsfähigkeiten anzueignen. Bei all diesen Vorschlägen geht es aber nicht darum, KI zu entwickeln oder Technikerin zu werden, sondern bestehende Tools produktiv zu nutzen.

Im Bericht zeichnet sich eine Veränderung in der Arbeitskultur ab. Die meisten Führungskräfte, mehr als 80 Prozent, sind der Meinung dass die Arbeitnehmer welche KI nutzen, auch mehr bezahlt werden sollten, und infolge sogar häufiger befördert werden könnten. Die Unternehmen sehen aber große Hürden darin, im KI-Trend Schritt zu halten, und junge Talente mit KI-Fähigkeiten zu finden.

Acht von zehn Führungskräften haben daher kein Problem damit, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KI-Programme für ihre Arbeit verwenden. Besonders überraschend: Für die befragten Führungskräfte ist es sogar in Ordnung, wenn Teile ihres Teams aufgrund der Zeitersparnis mit KI für mehrere Unternehmen gleichzeitig arbeiten. (red., 21.9.2023)