Sebastian Kurz schaut böse
Geht es in dem geplanten Spielfilmprojekt "Ganz kurz Kanzler" um Sebastian Kurz?
Heribert Corn

Drei Kurz-Filme gibt es schon – sind aller guten Dinge vier? Wie aus einem genehmigten Förderantrag des Österreichischen Filminstituts (ÖFI) hervorgeht, produziert die Firma E & A Film gerade die Komödie "Ganz kurz Kanzler". Das Drehbuch schreibt Sarah Wassermair, für die Dramaturgie ist Iris Moizi zuständig. Mit Referenzmitteln aus dem Gender Incentive, einer Förderschiene, die Filmproduktionen unterstützt, in denen ein signifikanter Anteil der Beschäftigen weiblich ist, wurden dem Projekt bis jetzt 15.000 Euro zugesprochen.

Im Gespräch mit DER STANDARD lacht Drehbuchautorin Sarah Wassermair. "In unserem Film geht es nicht wirklich um Kurz, wir haben zwar das Wortspiel im Titel verwendet, aber es soll ein Film werden, in dem es allgemein um das politische System geht", erzählt sie. Das Projekt sei noch in einem sehr frühen Stadium, bis jetzt gebe es weder Regisseur noch Drehbuch. "Auch meine Produzentin hat einen Lachkrampf bekommen, das ist das erste Mal, dass wir so viel Presse-Feedback bekommen, bevor überhaupt eine Zeile des Drehbuchs geschrieben ist", sagt Wassermair.

In dem Film soll es um den alleinerziehenden Karli gehen, der keinen Job hat – dafür aber eine große Ähnlichkeit mit dem österreichischen Bundeskanzler. Als ihm das Wasser bis zum Hals steht, fasst er gemeinsam mit zwei Leidensgenossinnen einen waghalsigen Plan: Wer nur Politik für die Reichen macht, der wird halt ausgetauscht.

Mit Kurz-Filmen habe Wassermair kein Problem: "Außer mit denen, die Propaganda sind." Die Doku "Projekt Ballhausplatz" von Kurt Langbein werde sie sich wahrscheinlich im Kino anschauen. Den Titel ihres eigenen Films will Wassermair vielleicht aber doch noch ändern. (Jakob Thaller, 21.9.2023)