Das Bild zeigt Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für Nanoelektronik bei der Arbeit.
Die EU will ihren derzeitigen Anteil von zehn Prozent an der weltweiten Halbleiterproduktion bis 2030 verdoppeln.
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Mit dem Chips Act ist am Donnerstag ein EU-Gesetz für milliardenschwere Staatshilfen für die Halbleiterindustrie in Kraft getreten. Es erlaubt den Mitgliedstaaten, Investitionen in innovative Technologien und Kapazitäten für die Herstellung von Halbleitern zu subventionieren. So sollen die Chipproduktion innerhalb der EU angekurbelt und die Abhängigkeit von anderen Ländern verringert werden.

Die EU will ihren Weltmarktanteil laut Kommission von zehn Prozent auf "mindestens 20 Prozent bis 2030" verdoppeln. Die EU-Kommission will dafür 43 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln mobilisieren. Aus dem EU-Haushalt sollen 3,3 Mrd. Euro bereitgestellt werden; der Rest soll aus der Privatwirtschaft kommen.

In Deutschland will der Staat im Rahmen des Chips Act etwa den Bau einer Chipfabrik von Infineon in Dresden mit einer Mrd. Euro oder den einer Chipfabrik von Intel in Magdeburg mit knapp zehn Mrd. Euro fördern. Weitere fünf Mrd. sollen in ein Werk des taiwanischen Marktführers TSMC in Dresden fließen.

Halbleiter werden unter anderem in der Autoindustrie gebraucht. Sie sind auch in Laptops, Smartphones oder Kühlschränken verbaut. 90 Prozent der modernsten Chips kommen derzeit aus Taiwan, Südkorea und zusehends aus China.

Das EU-Parlament hatte dem Chips Act im Juli mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes können die Mitgliedstaaten ab sofort Subventionen freigeben. (APA, 21.9.2023)