Elon Musk zückte eine Steinschlosspistole und verlangte, in "Cyberpunk 2077" verewigt zu werden.
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Dass Walter Isaacsons neue Biografie über Elon Musk ein Fundus für allerlei bizarre Geschichten über den Milliardär mit den verhaltenskreativen Episoden ist, haben die vergangenen Wochen bewiesen. Das Buch ist voll mit verrückten Erzählungen, aber eine sticht dennoch heraus. Elon Musk war regelrecht besessen vom Sci-Fi-Rollenspiel "Cyberpunk 2077" und konnte dessen Release gar nicht abwarten. Seine Obsession ging so weit, dass sich Musk mit einer Waffe in der Hand zum Aufnahmestudio von CD Projekt Red aufmachte und auf seine Art darum bat, in dem Spiel verewigt zu werden.

Eigentlich spielt ja Keanu Reeves als Rockstar Johnny Silverhand die Hauptrolle in dem düsteren Sci-Fi-Epos. Eine Nebenrolle übernimmt ein Cyborg-Popsternchen namens Lizzy Wizzy, die von Musks damaliger Freundin, der kanadischen Sängerin und Musikerin Grimes (bürgerlich Claire Elise Boucher), vertont wurde. Als Grimes ihre Zeilen einsprach, tauchte der unberechenbare Tech-Milliardär plötzlich im Studio auf. In der Hand hielt er eine antike Steinschlosspistole und bestand darauf, ins Spiel integriert zu werden.

Möglicher Mini-Auftritt

"Die Studiomitarbeiter kamen ganz schön ins Schwitzen", wird Grimes zitiert. Musk fügt hinzu: "Ich habe ihnen gesagt, dass ich bewaffnet, aber nicht gefährlich bin." Offenbar lenkten die Entwickler damals ein, obwohl unklar ist, ob Musk am Ende tatsächlich den Cameo-Auftritt bekam. Einige behaupten, dass es sich bei einer Figur, die man in einer frühen Sequenz im Badezimmer sieht, um ihn handelt. Wie "PC Gamer" berichtet, dürfte es sich aber um eine sehr subtile Form des Cameo-Auftritts handeln, denn sollte es sich bei der Figur tatsächlich um Musk handeln, ist er nur sehr schwer erkennbar.

elon musk in cyberpunk 2077
Very similar character to Elon musk, from the beginning of the game!
Nerux

Neuralink dürfte von "Blade Runner" inspiriert sein

In "Cyberpunk 2077" sind die meisten Figuren mit kybernetischen Implantaten wie künstlichen Augen oder Gliedmaßen ausgestattet. Die Biografie legt nahe, dass Musk Parallelen zu seinem Unternehmen Neuralink zog, das selbst Implantate für die Verwendung am Menschen entwickelt. Das Buch zeichnet außerdem das Bild eines Mannes, der sich stark von Science-Fiction-Visionen der Zukunft inspirieren lässt und auch seinen umstrittenen Cybertruck auf die Designsprache von "Cyberpunk" und "Blade Runner" stützt.

Warum Elon Musk bei seinem seltsamen Auftritt eine rund 200 Jahre alte Pistole bei sich hatte, wird nicht weiter erklärt. Es könnte sich dabei um jene Steinschlosspistole handeln, die Musk neben einem Revolverimitat aus "Deus Ex" und einer ungesunden Menge an Coladosen auf seinem Nachtkastl aufbewahrt.

Musks Biografie kennt noch viel mehr fragwürdige Aktionen ihres Hauptdarstellers. So soll der Milliardär ohne das Wissen von Grimes Fotos ihrer Kaiserschnitt-Operation an Freunde und Familienmitglieder verschickt haben. Außerdem soll Musk chinesischen Beamten seinen Standpunkt zu Joint Ventures erklärt haben, indem er eine Hochzeit zwischen Kleinkindern mimte. Zu seinem 42. Geburtstag bestellte sich Musk einen Sumo-Ringer, um sich mit diesem im Kampf zu messen. Musk verlor und zog sich eine chronische Nackenverletzung zu. (red, 26.9.2023)