Die Sommerferien sind zu Ende, und zumindest für mich waren sie wieder einmal zu kurz. Allerdings scheint es hauptsächlich uns Schüler:innen so zu gehen, denn wirft man einen Blick in das schöne Niederösterreich, so stellt man fest, dass einigen Lehrkräften des Gymnasiums Stockerau in dieser Zeit offensichtlich extrem langweilig war. Wie fast jedes Jahr wird auch heuer wieder fleißig über das Thema Kleidervorschriften in Schulen diskutiert. Als hätten wir an Schulen nicht genügend wichtigere Probleme.

Kinder in Schuluniform
Der nächste Schritt wären dann Schuluniformen. Oder alle können einfach mit jenen Kleidungsstücken kommen, in denen sie sich wohlfühlen?
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Die Schule soll uns in jeder Hinsicht auf unser weiteres Leben vorbereiten. Nach dieser Logik würde es Sinn ergeben, uns auch beizubringen, wie man sich angemessen kleidet. Zu unserem "Glück" wurde daher endlich eine Kleidervorschrift in manchen Schulen eingeführt. Sonst wäre vielleicht wirklich noch jemand auf die kaum vorstellbare Idee gekommen, im Spaghettiträger-T-Shirt den ersten Arbeitstag im modernen Großraumbüro anzutreten. Gott bewahre.

Uniform als nächster Schritt?

Aber im Allgemeinen stimmt es schon, Arbeitsplatz sowie Schule sind Orte der Produktivität, und da wäre es schon nicht verkehrt, sich adäquat anzuziehen. Nur ist adäquat eben subjektiv, keiner profitiert davon, wenn man im nicht klimatisierten Klassenzimmer im Sommer nicht bauchfrei in die Schule gehen darf, um unter allen Umständen zu vermeiden, dass jemand den Bauchnabel sehen könnte. Und selbst jene Personen, die in Zukunft im Job wirklich immer einem Dresscode werden folgen müssen, profitieren kein Stück von den aktuellen Änderungen – denn auch sie lernen am besten im bequemen Gewand. Will man sie aber wirklich schon so früh zwangsbeglücken, ist es wiederum damit nicht getan, ihnen einfach die offenbar zu kurzen Hosen zu verbieten. Wenn man schon krampfhaft probiert, den Pilot:innen und Rezeptionist:innen der Zukunft bereits im jungen Alter zu helfen, dann bitte doch gleich mit einer Uniform. Immerhin tragen sie diese im Beruf ja auch. Aber das wäre dann scheinbar zu extrem, und auch ich als Schüler empfände eine Schuluniform als unangenehm.

Meiner Meinung nach bringt uns also diese vermeintliche aktuelle Halblösung auch nicht weiter. Für mich persönlich passt weder eine Uniform noch die aktuellen Kleidervorschriften zu unserem Zeitgeist. Sollen doch sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen anziehen, was sie wollen! Ich glaube, für keinen aus meiner Klasse würde es ein Problem sein, von jemandem in Jogginghose unterrichtet zu werden, und so sollte es umgekehrt auch sein. Jedenfalls alles besser als Professor:innen, die deine Mitschüler:innen darauf ansprechen, ob ihre Hose auch wirklich eine Handbreit über dem Knie aufhört. Klingt das nur für mich bescheuert?

Eure Meinungen!

Was sagt ihr zu dem Thema? Seid ihr schon in einer Situation gewesen, wo euer Outfit den Dresscode um eine Handbreite verfehlt hat? (Simon Gierlinger, 9.10.2023)